Doc. PhDr.
Jaromír Zeman, CSc.
Ústav germanistiky, nordistiky a nederlandistiky
Filozofická fakulta Masarykovy univerzity
Zu
sprachlichen Entwicklungstendenzen in den Brünner Regionalzeitungen
K vývojovým tendencím v jazyce brnìnských
regionálních novin
Schlüsselwörter:
Annotation: Einleitend werden die
geschichtlichen Rahmenbedingungen für die Gründung der ersten Brünner
Wochenzeitung, des sog. "Intelligenz-Zettels", im Jahre 1755 sowie
ihr Einfluss auf das allmählich entstehende "journalistische Umfeld"
erörtert. Den Schwerpunkt bildet eine Untersuchung der Textsorten des ersten
Jahrgangs und ihrer Entwicklung anhand eines exemplarischen Vergleichs mit dem
Jahr 1775. Dabei zeigt es sich, dass im 20. Jahrgang neben den bereits bestehenden
oder gelegentlich nur leicht veränderten (klein gedruckten) Rubriken mit
Lokalmeldungen eine neue Textsorte "Gelehrte vermischte Nachrichten"
den wesentlichen Teil ausmacht. Darin wird vor allem über Ereignisse in
europäischen und überseeischen Großstädten berichtet. Solche Texte
dokumentieren den Wandel dieses ursprünglich lokalen Insertions- und
Bekanntmachungsblattes zu einer Zeitung von zeitweise überregionaler Bedeutung.
Des Weiteren weist der Artikel auch auf einige besonders auffällige, vor allem
regionalsprachliche Charakteristika hin. Abschließend ist ein Verzeichnis der
in Brünn bis zum Jahr 1800 erschienenen Zeitungen und Zeitschriften beigefügt.
Anotace: Úvodem jsou nastínìny rámcové historické podmínky pro založení prvního
brnìnského týdeníku, tzv. "Intelligenz-Zettel", v roce 1755 a jeho
vliv na pozvolna se vytváøející "žurnalistické prostøedí" v Brnì.
Tìžištìm zkoumání jsou textové druhy v prvním roèníku a jejich další vývoj na
základì exemplárního srovnání s rokem 1775. Pøitom se ukazuje, že ve 20.
roèníku vedle již døíve existujících èi jen nepatrnì obmìnìných rubrik s
lokálními zprávami (v drobném tisku) podstatnou èást nyní zabírá nový textový
druh "Gelehrte vermischte Nachrichten" (= uèené smíšené zprávy).
Referují pøedevším o událostech z evropských a zámoøských velkomìst. Tyto texty
dokumentují pøemìnu pùvodnì lokálního inzertního a správního listu v noviny
nadregionálního významu. Dále jsou v èlánku zmínìny obzvláštì nápadné
regionální jazykové jevy. Na konci je pøipojen seznam novin a èasopisù vyšlých
v Brnì do roku 1800.
Zu sprachlichen
Entwicklungstendenzen in den Brünner Regionalzeitungen
1. Die Entstehung der ersten Brünner Zeitung in
der Mitte des 18. Jh. - geschichtliche Rahmenbedingungen.
2. Das "Intelligenzblatt" als
periodisches "Organ" des "Fragamtes" und sein Einfluss auf
"das journalistische Umfeld".
3. Die einzelnen "Textsorten" im Brünner
"Intelligenz-Zettel" des Jahres 1755 verglichen mit denen des Jahres
1775.
4. Einige sprachliche Charakteristika der Texte.
1. Die Entstehung der ersten Brünner Zeitung in
der Mitte des 18. Jh. - geschichtliche Rahmenbedingungen
Die
Voraussetzungen für die Herausgabe von gedruckten Wochenzeitungen, wie sie im
17.Jh. in den bedeutendsten Zentren des politischen, wirtschaftlichen und
kulturellen Lebens in ganz Mitteleuropa existierten, waren im provinziellen
Brünn nicht gegeben. Es fehlen uns geschichtliche Zeugnisse für die Existenz
einer Druckerei - bekannt sind nur nichterledigte Gesuche um ihre Errichtung.[1] Daher ist die
älteste Erwähnung einer Zeitung aus Brünn mit dem Titel "Brünnerischer
Blaettel" vom Jahre 1683, die vom Breslauer Zeitungsherausgeber Gottfried
Jonisch stammt - er berief sich darauf in seinen Nachrichten - wohl so zu
verstehen, dass es sich um geschriebene Zeitungen handelte.[2] Die erhöhte
Aktivität im Bereich der Vermittlung und Weitergabe von Nachrichten ist für
diese Zeit in Brünn durchaus nachweisbar und steht wohl im Zusammenhang mit den
Türkenkriegen.[3] Sie war
vorübergehend und nur von kurzer Dauer und hatte bald wieder nachgelassen. Der
Bedarf nach zeitgemäßer Information wurde in Mähren im 17. Jh. durch Zeitungen
aus Wien und Deutschland gedeckt. Seit der Jahrhundertmitte lassen sich solche
Abonnements in den mährischen Adelskreisen und bei der kirchlichen Hierarchie
nachweisen.
Außerdem
gab es im Gegensatz zu Böhmen, wo sich die Verleger- und Druckertätigkeit in
Prag als einem natürlich gegebenen Mittelpunkt konzentrieren konnte, in Mähren
neben Brünn noch die alte erzbischöfliche Stadt Olmütz, die als kirchliches Verwaltungszentrum
Brünn den Rang einer Landeshauptstadt gewissermaßen streitig machte und einer
solchen Konzentration daher vielfach im Wege stand.[4] All das hatte dazu
beigetragen, dass in jenem Teil der habsburgischen Monarchie, der als
Königreich Böhmen damals auch noch ganz Schlesien umfasste, Prag und Breslau im
17. Jh.[5] mit der Herausgabe
von gedruckten Wochenzeitungen Brünn zuvorgekommen waren.[6] Erst die
Erfordernisse der wirtschaftlichen Entwicklung brachten es in der Mitte des 18.
Jh. mit sich, dass eine bessere Organisation des Gewerbes, der entstehenden
Manufakturen, der bäuerlichen Landwirtschaft und vor allem des Handels sich
ohne das Sammeln und Verbreiten von Informationen und Kenntnissen aus diesen
Bereichen nicht durchführen ließ. Die ökonomische Rückständigkeit Österreichs
hatte sich jedoch nicht zuletzt in den Erbfolgekriegen,[7] die der Kaiserin
Maria Theresia aufgezwungen worden waren,[8] als fatal erwiesen.
Es mussten daher solche Maßnahmen in die Wege geleitet werden, die in ihren
Konsequenzen zur ökonomischen Stärkung der Monarchie führten.
2. Der "Intelligenz-Zettel" als
periodisches "Organ" des Fragamtes und sein Einfluss auf "das
journalistische Umfeld"
Eine
dieser konkreten Maßnahmen "zu sonderheitlicher Beförderung des Handels /
und Wandels", die die Stadt Brünn betraf, war das Erlassen eines vom 25.
Oktober 1751 datierten "allerhöchsten Patents" von "Ihro
Kayserlich-Königlichen Majestät", der "allergnädigsten Frau und
Landes-Fürstin", mit dem bei der privilegierten Lehen-Bank zu unser lieben
Frauen in Brünn die Errichtung eines Fragamts angeordnet wurde. Dabei berief
man sich auf gute Erfahrungen, die man mit dieser Institution in der
Residenzstadt Wien bereits gemacht hatte.[9] Das Fragamt sollte
nicht nur ein Büro für Anzeigenvermittlung sein, obwohl dies seine vorrangige
Aufgabe war, sondern auch eine Art Informationszentrum überhaupt: Hier konnte
man z.B. Auskunft über Besuche und Unterbringung von bedeutenden
Persönlichkeiten des politischen, kirchlichen, wirtschaftlichen und sogar kulturellen
Lebens holen, man konnte sich über den Postverkehr, die Entfernungen der
einzelnen Städte, die zu entrichtenden Fracht- und Maut-Gebühren u. dgl. m.
informieren.[10] Das Wichtigste
jedoch war die wöchentliche Herausgabe von "gedruckten Blättern", "sogenannten
Intelligenz-Zetteln", "gleich es bey denen eingeführten Frag-Aemtern
zu Wien / Prag / und Augspurg zu geschehen pfleget."[11] Ähnliche - zunächst
private, später auch staatliche - Einrichtungen hatte es seit dem Anfang des
17. Jh. unter dem Namen Adreß- oder Intelligenz-Comptoirs in Europa vielfach
gegeben.[12] (Das Substantiv
"Intelligenz" war unmittelbar vom lateinischen intellegere =
einsehen, Einsicht nehmen abgeleitet.)[13] Die Comptoirs
brachten die von ihnen gesammelten Annoncen für An- und Verkäufe, Vermietungen,
Stellenangebote und -gesuche, sowie Preisangaben für Hauptnahrungsmittel (sog.
"Fleisch- und Brot-Taxen") in diesen "Intelligenzblättern"
heraus. Später erschienen darin auch Mitteilungen der Behörden, Gesetze, Verordnungen
und amtliche Bekanntmachungen aller Art.[14] Nach Margot
Lindemann kam das älteste uns bekannte Intelligenzblatt in deutscher Sprache in
Wien heraus: Es war das Wienerische Diarium im Jahre 1703.[15] Das Blatt war
übrigens auch für den Brünner "Intelligenz-Zettel" (bzw. seinen
Nachfolger ab 1778: Brünner Zeitung) eine Nachrichtenquelle, die vor
allem zu Zeiten der verschärften Zensur an Bedeutung gewonnen hatte: Es durften
dann nämlich im Unterschied zu vorhin die Nachrichten aus dem Ausland erst nach
der Veröffentlichung im Wiener Diarium von den Zeitungen aus der Provinz
übernommen werden.[16]
Das
Brünner Blatt erschien zum ersten Mal am 5. Juli 1755 unter dem etwas
langatmigen, jedoch für die damalige Zeit keineswegs ungewöhnlichen Titel Wochentlicher
Intelligenz-Zettel aus dem Frag-Amt der Kayserlich-Königlichen privilegirten
Lehen-Bank zu unser lieben Frauen in Brünn. Im Laufe der Zeit hatte es
natürlich zwar sowohl den Namen etliche Male geändert als auch den Herausgeber
gewechselt, es bestand jedoch als Brünner Zeitung bis zum Jahresende
1921.[17] Das Blatt hatte
infolge seiner von Wien aus angeordneten Gründung amtlichen Charakter, und
seine Inhaber waren im 18. Jh. - praktisch bis zum Jahre 1848 - durch das
kaiserliche Privileg vor der Konkurrenz geschützt. Außerdem verteidigten die
Behörden die Interessen der Herausgeber, indem sie Gesuche um die Herausgabe
weiterer Zeitungen mit dem Hinweis auf den bereits erscheinenden Intelligenz-Zettel
(bzw. Brünner Zeitung) ablehnten und argumentierten, dadurch sei der
Bedarf eigentlich schon gedeckt. Auch die Zeitschriften hatten es schwer, sich
neben dem etablierten Blatt zu behaupten - nicht so sehr wegen des Privilegs,
sondern weil der verhältnismäßig kleine Leserkreis in Bezug auf seine
Interessen kaum differenziert war. So sind die meisten Versuche in diesem
Bereich im 18. Jh., die vielfach eigentlich durch den Erfolg des
Intelligenz-Zettels inspiriert worden waren, - wohl letztendlich aus
finanziellen Gründen - bald wieder aufgegeben worden.[18] Zur Abrundung der
Geschichte der Brünner Zeitungen und Zeitschriften bis zum Ausgang des
Jahrhunderts (also bis 1800) wollen wir hier - bevor wir über den
Intelligenz-Zettel sprechen - auch die betreffenden Titel knapp erörtern.[19]
Nur
kurze Zeit, vom März 1776 bis März 1777 erschien die Zeitschrift Wöchentliche
Erinnerungen eines Freundes von Brünn. Ihr Herausgeber, Josef Lauber,
war Katechet der Normalschule in Brünn. Er nahm darin Stellung zu verschiedenen
gesellschaftlichen Verhältnissen in der Stadt.
Auch
einer anderen Wochenschrift, den Prosaischen und Poetischen Beyträgen zum
Nutzen und Vergnügen, die der Brünner Fabrikbesitzer Heinrich Georg Hoff
im Jahre 1777 herausgab, war nur eine Jahresfrist beschieden. Die Orientierung
auf das Brünner Milieu sprach nur einen sehr beschränkten Leserkreis an. Eine
zweite von ihm herausgegebene Zeitschrift, Magazin nützlicher und angenehmer
Lektüre aus verschiedenen Fächern für denkende Leser aus allen Ständen, die
bereits absichtlich nicht nur auf ganz Mähren orientiert war, sondern ihre
Leser in der ganzen Monarchie zu gewinnen suchte, erschien von 1782 bis 1783.
(Zweimal jährlich; insgesamt vier Bände. [?]) Hoffs Zeitschriften bedeuteten
den Höhepunkt der zeitgenössischen Brünner literarischen Bemühungen. Sie waren
im bürgerlich nationalistischen Geist des erwachenden deutschen Patriotismus
geschrieben. Immerhin hatten die darin enthaltenen literarischen Beiträge ein
beträchtliches Niveau und brachten auch ihre keinesfalls unberechtigte
Hochschätzung der französischen Literatur offen zum Ausdruck.[20]
Über eine
weitere Wochenschrift, die im Jahre 1779 bei dem Drucker Neumann in Brünn
erschienen war, ist außer dem Namen Etwas zum Lesen im Augarten zu Brünn
nichts Näheres bekannt. Sie ist lediglich auf Grund älterer Quellen in der
Fachliteratur verzeichnet.[21]
Unterhaltungslektüre
bot das anonym herausgegebene Brünnerblätchen oder (nach der Bezeichnung
auf dem Titelblatt) Das Brünnerblatt oder der laufende Merkur. Es
erschien zweimal wöchentlich vom 6. Juni bis zum 1. September 1785, also kaum
ein Vierteljahr lang (26 Hefte).[22]
Kurzlebig
war auch eine im Sinne der Aufklärung zum Zweck der Öffentichkeitserziehung
herausgegebene Zeitschrift mit dem Titel Brünner Wochenschrift zum Besten
der Armen. Ihr Herausgeber, Victor Heinrich Riecke, Pastor der
Brünner protestantischen Gemeinde, ein Anhänger und Propagator der Ideen des
Freimaurertums, verfolgte damit gleichwohl auch soziale Ziele, denn der Ertrag
sollte den Armen in der Stadt zugute kommen. Leider fand die Zeitschrift nur
wenige Abnehmer. Sie erschien vom 2. Januar bis zum 23. Februar 1786 (9 Hefte).
Auch Rieckes zweiter Versuch, die Zeitschrift Der Wohltätige (erschienen
1788) war wohl kommerziell kein großer Erfolg. Über ihre Existenz sind wir
lediglich aus der späteren Literatur unterrichtet,[23] kein einziges Exemplar
ist heute erhalten.
Im
gleichen Jahr, nämlich 1788, erschien auch die Zeitschrift Theaterspiegel
des brünner Theaters, herausgegeben von Johann Baptist Bergobzoomer,
und zwar nur einmal. Erst neun Jahre später, vom 1. Januar 1797 bis zum 3.
Dezember 1799 kam die Allgemeine deutsche Theaterzeitung heraus, eine
Monatsschrift, die der Redakteur F.J. Franzky gründete. Sie erschien als
kostenlose Beilage zur Brünner Zeitung der kaiserlich-königlichen
privilegierten Lehenbank;[24] so hieß nämlich
damals der oben erwähnte Intelligenz-Zettel.
Eine
Zeitschrift, die bemüht war, wissenschaftliche Kenntnisse aus verschiedenen
Gebieten zu verbreiten - mit Beiträgen zur Geschichte, Statistik, Ökonomie,
Literatur, Geographie, Physik, vor allem jedoch mit solchen zum Land Mähren -
war Mährisches Magazin. Es wurde vom April bis zum Juni 1789 (3
Monatshefte) von Emanuel Dietmann Traubenburg herausgegeben. Die
Orientierung auf Mähren führte dazu, dass das Magazin in fast allen mährischen
und auch schlesischen Städten verkauft wurde. Der Rest der Auflage wurde 1792
mit einem neuen Titelblatt versehen (Mährisches Magazin oder Beiträge zur
Geschichte, Statistik, Kulturgeschichte und Literatur, zur Kenntnis der
Beschaffenheit und Verfassung der natürlichen und künstlichen Produkten;
endlich Merkwürdigkeiten und Seltenheiten des Markgrafthums Mähren) und in
Wien sowie anderen Landeshauptstädten (Prag, Preßburg, Lemberg, Pest) zum
Verkauf angeboten. Die Zeitschrift war vom Geist des mährischen Patriotismus
getragen. Einige der Beiträge sind bis heute interessant und können als Anfänge
der mährischen Landeskunde betrachtet werden.
In den
90er Jahren kam Josef Georg Trassler, ein erfolgreicher Unternehmer,
Drucker und Buchhändler, mit der Idee, in Brünn eine Zeitschrift herauszugeben,
die gleichermaßen Belehrung und Unterhaltung bieten sollte. Sie erschien als Allgemeines
europäisches Journal monatlich vom Januar 1794 bis Dezember 1799. Die
Übernahme von Artikeln aus ausländischen - vor allem Leipziger - Zeitschriften
trug zum niedrigen Kostenaufwand bei. Die mährische Thematik hingegen war auf
ein Maß beschränkt, das dem Vertrieb auch in anderen Ländern nicht zum
Hindernis wurde. In den Informationen über Industrie und Handel jedoch, denen
man auf den Seiten der Zeitschrift viel Aufmerksamkeit widmete, wurden die
Erzeugnisse der Brünner Werkstätten und Fabriken, namentlich Textilien,
angepriesen. Politisch war die Zeitschrift auf die Diffamierung der
Französischen Revolution eingestellt und eiferte für die Erhaltung der
bestehenden Gesellschaft und der Monarchie. Erst die aufkommende Bedrohung
durch den Krieg führte wohl dazu, dass das schwindende Interesse den Untergang
des Journals herbeiführte.
Eine
neue Auffassung der Publizistik, eine Art Meilenstein in ihrer Entwicklung
nicht nur in Mähren, sondern in ganz Österreich bedeutete das von Christian
Carl André, Direktor der protestantischen Schule in Brünn, ins Leben
gerufene, viermal in der Woche erscheinende Blatt mit dem Titel Patriotisches
Tagblatt für die kaiserl. königl. Erblande (mit der Erweiterung im
Untertitel: Oder öffentliches Correspondenz- und Anzeige-Blatt für sämtliche
Bewohner aller kais. kön. Erbländer über wichtige, interessirende, lehrreiche
oder vergnügende Gegenstände zur Beförderung des Patriotismus). Es erschien
vom 1. Juli 1800 bis zum 29. Juni 1805. André war bemüht, im Sinne der Ideen
der Aufklärung zur Hebung des Lebensniveaus und zur Verbreitung des
Fortschritts beizutragen. Sein Blatt sollte nach seinen Vorstellungen zu einer
Art öffentlicher Tribüne gemacht werden, und dies war neu nicht nur für Brünn,
sondern für ganz Österreich. Er sammelte einen Kreis von Vertretern der
Intelligenz und der Wirtschaft um sich (auch der bereits erwähnte Pastor Riecke
gehörte dazu). Außerdem hatte er seine Mitarbeiter in allen Teilen der
Monarchie. Daher konnte auch sein Blatt praktisch Beiträge zu Fragen aus allen
Lebensbereichen bringen. Die Anerkennung der Bedeutung eines
gesamtösterreichischen Marktes für alle Teile der Monarchie führte bei André
auch zur Herausbildung seiner politischen und ideologischen Anschauungen. Er
gehörte zu jenen Befürwortern der Erhaltung der Monarchie, die deren Existenz
im Sinne der Ideen eines gesamtösterreichischen Patriotismus zu verteidigen
suchten. Zudem konnten keine Zweifel an seinem Glauben an die Gültigkeit einer
der Aufklärungsphilosophie Kants verpflichteten kosmopolitischen Weltanschauung
aufkommen, weil in Mähren damals noch keine nationalen Gegensätze und
Spannungen zu Tage traten. Hinzu kam seine positive Einschätzung der Bedeutung
der Französischen Revolution für die Weiterentwicklung der Gesellschaft. Durch
sein engagiertes Eintreten für die Ideen der "wahren" (d.h.
josephinischen) Aufklärung geriet er in Schwierigkeiten mit der lokalen Brünner
Zensurbehörde, und verbittert durch ihre Schikanen hatte er die Herausgabe des
Blattes aufgegeben. Das Patriotische Tagblatt war gleichsam die Schule für eine
ganze Reihe von später in verschiedenen österreichischen Zeitschriften tätigen
Publizisten (Karl Josef Jurende, K.F. Suntinger, František Diebl), die Andrés
Pläne und Ziele im neuen Jahrhundert zu ihren eigenen zu machen bereit waren.[25]
3. Die einzelnen "Textsorten" im
Brünner "Intelligenz-Zettel" des Jahres 1755 verglichen mit
denen im Jahre 1775
Ein Avertissement,
d.h. ein Blatt, das die Ankündigung der Herausgabe des Intelligenz-Zettels
brachte und wohl auch eine Art Reklame darstellte, zählte zehn Punkte auf -
Sachen, über die der Zettel regelmäßig informieren wollte:
Primò alle kundgemachte
Patenten / Anordnungen / Edicta und Notificationen.
Secundò Sachen / welche
täglich entweder allhier in Brünn / oder auch auf dem Land zu verkaufen seynd.
Tertiò Stücke / so dem
Meistbiethenden / an gewissen Tägen / per Licitationem feilgebothen werden.
Quartò, was entweder per
Licitationem, oder sonst vermiethet / und ausgeliehen wird.
Quintò was zu kaufen
verlanget / und gesuchet wird.
Sextò Information um
Bedienungen.
Septimò was gestohlen /
verlohren / oder gefunden wird.
Octavò allerhand
Avertissements, und Nachrichten.
Nonò Mehl- Semmel- Brod-
und Fleisch-Tax / wie auch Körner-Preis.
Decimò Nachrichten von
denen allhier in- und um Brünn getauften/ verheuratheten / und verstorbenen
Personen.
Diese
zehn Punkte werden in jedem Heft des ersten (von uns untersuchten) Jahrgangs
von 1755 unter dem Titel des Blattes wiederholt. Das sieht folgendermaßen aus:
Das Heft
hat oben das Datum und die jeweilige Nummerangabe. Darunter befindet sich der
Titel (Wochentlicher Intelligenz-Zettel...usw.) Mitten im Titel ist das
Wappen Mährens, der mährische Adler, abgebildet. Er trägt auf der Brust ein
Bild der Mutter Gottes mit dem Kind; Dies wiederum ist die vom Kaiser Karl IV
dem Augustinerkloster geschenkte Ikone, (die als Retterin Brünns vor dem
schwedischen Heer im 30jährigen Krieg verehrt wurde).
Der ganze
Text wird nach den oben angeführten Punkten gegliedert, so dass sich daraus
auch die entsprechenden "Textsorten" ergeben. Unter dem ersten Punkt
(Kundgemachte Patenten, Anordnungen etc.) wird z.B. vom 19. Juli an (Nummer 3)
neben anderem in Fortsetzungen die von Maria Theresia erlassene Vormundschafts-Ordnung
für den Burger-Stand in dem Marggrafthum Mähren abgedruckt. Ansonsten
enthält diese Rubrik meistens Suchanzeigen von straffällig gewordenen Personen,
Dieben, Räubern, Mördern und anderen Verbrechern, vor allem jedoch Deserteuren.
Es handelt sich also um im Kanzleistil verfasste "Steckbriefe". Der
Satzbau ist sehr kompliziert und undurchsichtig. Ein kurzes Beispiel, das
allerdings wegen seiner Kürze und relativen Einfachheit bereits ein wenig
untypisch ist, soll dies verdeutlichen:[26]
I mô: Unter
dem 11.ten currentis hat eine Hoch-Löbl. Kayser-Königl.
Repraesentation, und Cammer im ganzen Lande zu publiciren befohlen:
daß einem gewissen, aus dem zur Herrschaft Hauenstein in Böhmen gehörigen Dorf
Stolzenhau gebürtigen, und flüchtig gewordenen Becken- und Müller-Gesellen,
namens Erasmus Siegl, auf welchen ein gegründeter Verdacht des- an dem- in
Weipert befindlich gewesten burgerlichen Beck- und Müller-Meister Franz Dick,
durch einen Schuß verübten Mordes geworfen wird, aller Orten genau
nachgeforschet, selbiger in Betretungs-Fall handfest gemachet, und dem nächsten
Hals-Gericht übergeben, der Erfolg aber an ersagte hohe Landes-Stelle
einberichtet werden solle.
Dieser
Erasmus Siegl ist dürrhager, mittler Statur, bleichen Angesichts, linder Sprache,
gegen 36. Jahr alt, und trägt ein Himmel-blaues Kleid.
Der Text
enthält einen "Haftbefehl", der die Form eines Nebensatzes (eines
Objektsatzes) hat: daß... solle. Über Herkunft und Flucht der gesuchten
Person erfahren wir durch die der Berufsbezeichnung Becken- und
Müller-Gesellen - syntaktisch als Dativobjekt - vorangestellten
attributiven Konstruktionen. Sein Name folgt als Apposition. Der Grund für die
Festnahme wird im folgenden attributiven Relativsatz genannt. Vier koordinativ
verbundene, durch ihre zugehörigen Satzglieder jeweils erweiterte infinite
Prädikatsteile als Partizipien II beziehen sich auf den Infinitiv des Passivs werden,
der von der Personalform des Modalverbs solle regiert wird. Die
Personenbeschreibung, die in unserem Beispiel dem Haftbefehl folgt, ist
verhältnismäßig einfach formuliert. Bei dieser Textsorte ist sie in den meisten
anderen Fällen viel detaillierter und mitunter trotzdem noch in den Satz
integriert. Eine solche syntaktische Struktur lässt sich - das geht aus unserem
Beispiel klar hervor - beim Lesen nicht mehr gedanklich nachvollziehen, denn
die subjunktionale Klammer ist überspannt, der Nebensatz durch die zahlreichen
Erweiterungen und Reihungen überladen und das Kurzzeitgedächtnis des Lesers
dadurch überfordert. Das syntaktische Gebilde als Ganzes konnte wahrscheinlich
auch von den Zeitgenossen nicht in seiner Gesamtheit erfasst werden - man
verstand die Teilstrukturen - und die logischen Zusammenhänge, die eigentlich
die syntaktische Gesamtstruktur vermitteln müsste, ergaben sich für den Leser
aus der Welt- und Sachkenntnis.
Die
Textsorten "Verkaufsangebot" (2. "Sachen, so zu verkaufen
sind"), "Licitations-Ankündigung" (3., 4. = Auktionen;
Versteigerungen), Annoncen für Ankäufe, Ausleihen und Vermietungen (5. "Was
zu kaufen verlanget, und zu entlehnen, oder zu miethen gesuchet wird.")
sowie Stellenangebote und -gesuche (6. "Information um
Bedienungen") sind hingegen in den meisten Fällen durch viel
einfachere Formulierungen gekennzeichnet; z.B.:
I
mò: Wird annoch von einer sicheren Herrschaft in Preßburg ein
Priester zum Hofmeister zweyer junger Herren, wie im letzten Wochen-Stuck
gemeldet worden, gesuchet;
Interessant
sind die in Punkt 7 (was gestohlen / verlohren / oder gefunden wird)
häufig gegebenen detaillierten Angaben über Diebesgut: so z.B. eine genaue
Aufzählung von allen durch einen nächtlichen Einbruch in einer Brünner Kapelle
des heiligen Franciscus Xaverius (in der Nähe der Schwabengasse) erbeuteten
Devotionalien und Opfergaben.[27] Auch ausführliche
Beschreibungen von meistens nachts von der Hutweide gestohlenen Pferden, mit
denen wohl ihre baldige Auffindung bezweckt werden sollte, liefern wertvolles
sprachliches Material. Den Abschluss dieser "Textsorte" bilden
Varianten des folgenden Textes. Sie enthalten jedes Mal eine Warnung vor dem
Kauf (Das Publicum wird mithin gewarniget, ...) und eine Mahnung, dass
gegebenenfalls die Pflicht besteht, eine Anzeige zu erstatten; z.B.:
Sollten
nun diese beschriebene Diebstähle ein- oder andern Orts zum Verkauf feil
gebothen oder in andere Weege ersehen, und erkannt werden, so wird ein jeder
nicht nur sich solche zu kaufen, hüten, sondern vielmehr die Sache bey der
Orts-Obrigkeit zu weiterer Fürkehr anzuzeigen wissen.
Die
Rubrik 8 (Allerhand Avertissements, und Nachrichten) bringt unter
anderem verschiedene Inserate, die etwa folgende Form haben:[28]
4tò:
Die jenige respectivè Eltern, welche ihre junge Töchter in der
Französischen Sprach, und allenfalls auch in ein- so anderer Frauenzimmer-Arbeit
unerrichtet haben wollten, wurden sich bey diesseitigen [sic!] Amt zu
melden belieben, allwo denenselben, wohin sich diesfalls zu addressiren,
die weitere Auskunft gegeben werden wird.
Die
Verschachtelung ist hier zwar ebenfalls vorhanden - ungewöhnlich für den
heutigen Leser mutet die Voranstellung der attributiven Konstruktion an (wohin
sich diesfalls zu addressiren), die zu der Bezugsphrase die
weitere Auskunft gehört - doch ist das Ganze immerhin noch halbwegs
verständlich.
Auch
Vermisstenanzeigen finden sich in dieser Rubrik;[29] z.B.:
Von
Prag aus wird anhero zur Publication communiciret, daß ein sicherer- aus dem
Reich gebürtiger Mensch, der zu Prag Burger worden, und sich daselbst Johann
Treller nennen lassen, dessen rechter Nahme zu Dato aber daselbsten
annoch unbekannt, seiner Profession ein Schuster, da er den 28.ten Julii
letzthin als würklicher Bräutigam um 9. Uhr zur Copulation sich hätte
verfügen sollen, nach- unter dem Vorwand einiger Verrichtung genohmenem Urlaub
von seiner Braut, sich geflüchtet habe, ohne daß man weiß warum? wohin? oder
was seine Geschäften gewesen. Wann nun dieser Mensch, welcher langer Person,
brauner Haare, länglichter Nasen, mit einem neuen braunen Mantel (den ihme
seine Braut ausgeborget hat) grauen Kleide, schwarzen Bein-Kleidern, und
silbernen runden Schuch-Schnallen versehen ist, etwa hier Landes ausfindig
gemacht werden könnte, so würde solches beliebig anhero anzuzeigen seyn, um da
mehr als die Braut solchenfalls mit einer Discretion sich einzustellen,
versprochen hat.
Diese
Anzeige hat im Prinzip die gleiche Form wie die oben besprochenen Steckbriefe:
Sie besteht aus zwei Teilen. Der einleitende Hauptsatz (Von Prag aus wird...
communiciret,) ist kurz - nähere Angaben zur Person des Vermissten, die
Umstände seines Verschwindens u. dgl. liefert der Nebensatz (daß-Satz
als Objekt), der vielfach durch Einschübe und Nebensätze erweitert ist. Der
zweite Teil ist ein konditionales Satzgefüge, wobei der Konditionalsatz einen
Relativsatz mit einer genauen Beschreibung der Person des Vermissten enthält.
Der Hauptsatz wiederum ist eine Aufforderung, gegebenenfalls etwas
In-Erfahrung-Gebrachtes im Fragamt zu melden.
In den
beiden Rubriken 9 und 10 - den Nahrungsmittelpreisen (Mehl- Semmel- Brod-
und Fleisch-Tax, wie auch Körner-Preis) und den "Nachrichten,
von denen allhier in- und um Brünn / getauft- verheurathet- und vestorbenen
Personen" finden sich nur tabellarische Angaben.
Der 20.
Jahrgang von 1775 weist einige geringfügige Veränderungen bereits in seinem
Titel auf. Dieser lautet:
Wochentlicher
Intelligenz-zetl aus dem Fragamte der Kaiser-Königl. privilegirten Lehen-Bank
zu Brünn in Mähren. Der mährische Adler trägt nicht mehr die Ikone auf
seiner Brust: unsere liebe Frau ist sowohl aus dem Titel als auch aus
dem Wappen verschwunden.
Wesentlicher
sind die weiteren Veränderungen. Es werden keine Inhaltsangaben mehr als zehn
Punkte dem Text vorangestellt. Die Lokalmeldungen und -nachrichten folgen
kleingedruckt unmittelbar unter dem Titel. Es sind im Prinzip die gleichen
Textsorten wie in dem Jahrgang von 1755, vor allem Annoncen für Verkäufe von
Immobilien, aber auch anderen Artikeln, z.B. Büchern.[30] Auch die
Ankündigungen von Licitationen, die im gleichen Kanzleistil verfasst sind wie
vor zwanzig Jahren, finden sich noch - z.B. gleich in der ersten Nummer vom 5.
Januar 1775. Andere Bekanntmachungen hingegen sind einfach und verständlich
formuliert. So etwa eine Notiz, die die Ergebnisse der Wiener Lotterie bringt
und eine Ziehung in Brünn ankündigt:
Den
31. Dec. ist die Ziehung der K.K. privil. Lotterie in Wien vorgenommen, und die
N.ri 55. 18. 51. 76. 33. ausgezogen worden. Den 14. dieses wird die fernere
Ziehung zu Brünn beschehen.
Auch die
"Gesellschaftschronik" verändert sich: Angaben über Taufen und
Vermählungen (= Copulationen) sind weggelassen. Dagegen enthält die
Rubrik namentliche Todesanzeigen (und zwar wiederum gesondert in der Stadt
und vor der Stadt) z.B.:
Den
27. December, Victoria Elißin, alt 70. Jahr.
Den
28. Frau Helena Lechnerin, verwittibte Zimmermeisterin, alt 79 Jahr.
Was aber
die Andersartigkeit des 20. Jahrgangs im Vergleich mit dem ersten tatsächlich
ausmacht, was geradezu in die Augen springt, ist eine neue Rubrik, die als X)
(= römisch zehn) Gelehrte vermischte Nachrichten bezeichnet ist und sich
bereits äußerlich - durch größere Buchstaben - von dem vorausgehenden Text
deutlich abhebt. Sie macht den eigentlichen Inhalt der Zeitung aus und bringt
Nachrichten über Neuigkeiten und Begebenheiten aus aller Welt. Sie sind so
verfasst, dass sie vor allem die Neugierde der Leser wecken und befriedigen
sollen. Unter den fettgedruckten Namen der Hauptstädte wie London, Paris,
Madrid sowie Länder und Regionen wie Italien, türkische Grenze u. dgl. folgen
ausführliche Berichte über Ereignisse, die sich unter Umständen auch am anderen
Ende der Welt abgespielt haben; z.B. der folgende Text, von dem wir hier nur
einen kurzen Abschnitt zitieren:
London, den 2 Dec. Einige Nachrichten
aus Philadelphia lauten wie folgt: "Die Delegirten der verschiedenen
Provinzen sind alle hier zum Kongreß. Es sind theils Gelehrte, theils
Kaufleute, die großes Vermögen besitzen. Ehe sie sich zum Kongreß versammelten,
speisten sie alle zusammen, und gaben dabey einander ihre Meynungen zu
erkennen. Dieses geschah durch folgende Gesundheiten: "Die Wohlfart des
Königlichen Hauses. Immerwährende Einigkeit der Kolonien. ... Großbrittanien
sey gerecht; Amerika aber frey. ... Die Freyheit der Presse. ..." usw.
Man kann
sich des Eindrucks nicht erwehren, dass zumindest einige der zitierten Trinksprüche
sich der Sympathie des Herausgebers Kajetan Schaur in hohem Maße erfreut
hätten.
In
derselben Spalte findet sich gleich anschließend eine Meldung über einen Herrn Melor
aus Rugeley in Straffordshire [sic!], der "von einem einzigen
Erdapfel ein und ein Viertel Sechtel Früchte eingesammelt [hat], deren viele so
groß waren, daß sie über 3 Pfund wogen."
Unmittelbar
nach einem Gedankenstrich folgt dann eine weitere kuriose Meldung: Kürzlich
heirathete der Sohn eines Herrn zu Greewich [sic!] seines Vaters Köchin,
welches den alten Herrn dergestalt aufbrachte, daß er aus Rache die andere
Magd, ein Weibsbild von 18 Jahren heirathete.
Nach
diesen Berichten aus London stehen Nachrichten aus verschiedenen anderen
Städten. So liest man unter "Stockholm, 1774. Ein hiesiger Officir hat
das Tagebuch Peter des Großen, aus dem Rußischen ins Französische übersetzt.
..." Weiter wird dann nur noch über den Zaren und die Zarin Catharina
I erzählt.
Eine als
Vermischte Nachrichten bezeichnete Rubrik schließt diese Berichte ab.
Darin finden sich Meldungen, die nur aus einigen wenigen Sätzen, mitunter sogar
aus einem einzigen Satz bestehen und lediglich durch Gedankenstriche
voneinander getrennt sind; z.B.:
- Man
redt sehr von dem Herrn Kardinal Visconti, als wirklichem Papst. -
Das
erste Heft des Jahres schließt mit dem folgenden Avertissement, -
sozusagen in eigener Sache - einer Mahnung an die säumigen Abonnenten:
Es
werden alle diejenigen Herren, welche für das abgelaufene Jahr 1774 annoch
restiren, hiemit dienstlich gebeten, ihre Ruckstände, zur Ersparung weiterer
Monitorien über das verdrießliche Zaudern, demnächst einzusenden.
Diese
Texte zeichnen sich alle - wie dies unsere Zitate bereits verdeutlicht haben
dürften - durch verhältnismäßig einfache syntaktische Struktur aus und bieten
daher für den Leser keine Rezeptionsschwierigkeiten der Art wie die im
Kanzleistil verfassten Textsorten. Im Prinzip dokumentieren sie den Wandel
dieses ursprünglich lokalen Insertions- und Bekanntmachungsblattes zu einer
Zeitung von zeitweise sogar überregionaler Bedeutung. Der Intelligenzzettel
fand ihre Leser nicht nur in den Ländern der Monarchie, sondern auch im Reich
sowie in Polen, Preußen, Frankreich, Italien, Spanien, ja sogar in der Türkei.[31]
4. Einige
sprachliche Charakteristika der Texte.
Zu
diesem Punkt lässt sich ganz allgemein Folgendes feststellen: Die Sprache
unserer Zeitung ist die Sprache des 18. Jahrhunderts.
Vom
Standpunkt der Gegenwartssprache kann man alle sprachlichen Erscheinungen, die
mit der heutigen Norm nicht übereinstimmen und daher auffällig wirken, zunächst
in zwei Gruppen einteilen:
1.
Erscheinungen, die dem damaligen Entwicklungsstand der Sprache entsprechen.
2.
Territorial gebundene, also bairisch-österreichische Eigenheiten.
Wir
müssen uns hier nur mit einer knappen Aufzählung der Phänomene aus beiden
Gruppen begnügen.
Zu der
ersten Gruppe würden wir vor allem die bereits oben erwähnten syntaktischen
Besonderheiten rechnen, also die komplizierten Klammerungen bzw.
Verschachtelungen, die wohl eher als "textsortenspezifisch" zu
betrachten sind und sicher keine territoriale oder regionale Eigentümlichkeit
darstellen.
Auch die
starke Deklination der Adjektive im Nominativ und Akkusativ Plural nach dem
bestimmten Artikel sowie einigen Pronomina gehört hierher; z.B.:
Die
kundgemachte Patenten,
die
daraus entspringende gemeinnüzliche Vortheile (N. Pl.)
die
meiste, bey denen hier Landes bequartirten Regimentern sich äusserende Desertionen (N.
Pl.)
die
diesfalls ausgemessene Strafen (N. Pl.)
ihre
junge Töchter (Akk. Pl.)
Der
bestimmte Artikel hat im Plural die erweiterte Form wie das Demonstrativ- bzw.
Relativpronomen in der Gegenwartssprache:
an
Verführung derer Soldaten (G. Pl.)
von
denen Buchdruckern (D. Pl.)
Die
Attribuierung des Partizip II von haben und sein:
ein
verdächtig, und flüchtiger Deserteur, nebst einem mit sich gehabten gleichfalls
flüchtigen Weibs-Bild,
die
bey sich gehabte Pinkeln,
der,
bey allerhöchst-Deroselben Königlichen Cameral-Zahl-Amt in Prag
angestellt geweßte Cassier Franz Menninger,
Die Endung
e in der 3. Pr. Sg. Ind. Prät. der starken Verben:
3tiò
Geschahe auf die- unterm 8.ten dieses, von oftermelter hoher Landes-Stelle
erfolgte Circular-Verordnung, im ganzen Lande die Publication,
Die
Schwankungen bei der Pluralbildung der Substantive sind nicht immer eindeutig
der einen oder anderen Gruppe zuzuordnen; z.B. die Endung e bei
Substantiven des Typus die Buchdruckere, die noch zuweilen vorkommt.
Meistens
handelt es sich wohl um bairische Eigenheiten:
an
gewissen Tägen (mit dem Umlaut).
Als bairisch
gelten die Formen der 3. Pr. Sg. Ind. Präs. ohne Umlaut wie: tragt, traget, die
neben trägt in den Texten, vor allem im ersten Jahrgang, zu finden sind.
Typisch
bairisch sind nach H. Paul die schwachen Konjunktivformen des Präteritums bei
starken Verben, in unseren Texten mit dem Vokal des Präsens:[32]
deme
was beyzusetzen, oder abzuthun findete,
falls
aber ein Feyertag einfallete,
da es
aber Sachen von Wichtigkeit betreffete,
Und
wie nun dieses Ubel immer mehrers um sich zu greifen beginnete, und aller
Wahrscheinlichkeit nach, die Schuld deme beyzumessen kommete,
In
diesem kurzen Überblick konnten nur die auffälligsten Besonderheiten, die sich
in unseren Texten finden, aufgeführt werden. Es stellt sich außerdem die Frage,
ob sich in den Texten irgendwelche Einflüsse des Tschechischen feststellen
lassen.
In den
Suchanzeigen kommen einige Male slawische Bezeichnungen von Kleidungsstücken
vor, die allerdings durch ein deutsches Äquivalent erklärt werden:
Dessen
Kleidung bestehet in einem Slawackischen Pelz, deto Szirak, oder Hut,
und Hemde, blauen Nohawitzen oder Unterkleidern, ...
traget
eine Slawackische Halina, deto Hemde, dunkel-blaue Nohawitzen,
...
mit
einer Slawackischen Halina, deto Hemde, und Szirak, oder Hut,
dunkel-blauen Hosen,
Vielleicht
beruht auch die Verwendung von ein sicherer im Sinne von ein gewisser
auf dem Einfluss des Tschechischen.
Nachdeme
ein sicherer, aus der Stadt Eger in Böhmen gebürtiger Mensch, dessen Tauf-Namen
Anton,...
...
von einer sicheren Herrschaft in Preßburg ...
Das
letztere findet sich auch, scheint aber seltener vorzukommen; vgl. das bereits
oben zitierte Beispiel:
... einem
gewissen, aus dem- zur Herrschaft Hauenstein in Böhmen gehörigen Dorf
Stolzenhau gebürtigen, und flüchtig gewordenen Becken- und Müller-Gesellen,
namens Erasmus Siegl, ...
Interessant
ist die Meinung der Zeitgenossen zu sprachlichen Problemen, die in der Beylage
zum Brünner-Intelligenzzettel N.ro 51 1775 (vom 21. Dezember) enthalten
ist. Der Verfasser kommentiert darin die Gründung einer neuen
Sprachgesellschaft in Mannheim.
...(Es
wäre wohl einmal Zeit so viele Sachen genauer zu bestimmen. Aber was wird es
helfen, wenn diese Gesellschaft ändern, verbessern, und festsetzen will, wofern
die Gesellschaften in anderen Landen nicht einstimmig mit ihr zu Werke gehen?
Hievon nur etwas weniges. ...
Aufgeführt
werden einige Schwankungen bei der Pluralbildung, Formen wie Ministers,
Kerls, Ministere, Richtere neben Minister, Richter, des Weiteren die
Verwendung der nicht apokopierten Formen der Grafe, das Herze sowie die
Wiederherstellung der alten, nicht apokopierten Formen überhaupt. Die meisten
Probleme und Inkonsequenzen jedoch bietet nach der Meinung des Autors die
Orthographie. Er verweist dabei vielfach auf die gleichen Widersprüche, die
auch die letzte, unlängst durchgeführte Reform nicht hat beseitigen können.
Übersicht der
Titel bis 1800
Diese Übersicht ist der Monographie KUBÍÈEK
(2001) entnommen. In den
geschweiften Klammerm steht die Nummer, unter der sich darin die entsprechende
Angabe befindet. Die Abkürzungen bedeuten: "MZK" [=
Moravská zemská knihovna] Mährische
Landesbibliothek, "MZA" [= Moravský zemský archiv] Mährisches Landesarchiv, "ÖNB"
Österreichische Nationalbibliothek, "SVKO" [= Státní vìdecká knihovna
v Olomouci] Staatliche Wissenschaftliche
Bibliothek in Olmütz. Dann folgt die
jeiwilige Sgnatur des betreffenden Titels.
Politische
Zeitungen und Zeitschriften bis 1800
1. Wochentlicher Intelligenz-Zettel aus dem
Fragamte der Kayserlich-Königlichen privilegirten Lehen-Bank zu unser lieben
Frauen in Brünn {2113}
Herausgeber: Frag-Amt der k.k.
Lehenbank, Brünn
Erschienen: 5. Juli 1755 - 31.
Dezember 1761.
Wochenzeitung
Vom 7. Januar 1762 erschien sie
unter dem Titel:
Brünner Intelligenz-Zettel
Hrsg.: Frag-Amt der k.k. Lehenbank,
Brünn
Ersch.: 7. Januar 1762 - 26.
Dezember 1765
Wochenzeitung
Vom 2. Januar 1766 unter dem Titel:
Wochentlicher Intelligenz-Zettel
aus dem Fragamte der Kaiser-Königl. privilegirten Lehen-Bank zu Brünn in Mähren
Hrsg.: Frag-Amt der k.k. Lehenbank,
Brünn
Ersch.: 2. Januar 1766 - 31 Dezember
1777
Wochenzeitung
Vom 4. Januar 1778 unter dem Titel:
Brünner Zeitung der
kaiserl.-königl. privileg. Mährischen Lehenbank
Hrsg.: Frag-Amt der k.k. Lehenbank,
Brünn
Ersch.: 4. Januar 1778 - 29.
Juni 1811
2mal wöchentlich
[Vom 3. Juli 1811, Nummer 53, unter
dem Titel:
Mährisch-ständische Brünner
Zeitung
Hrsg.: Mährische Stände, Brünn
Ersch.: 3. Juli 1811 - 31. Dezember
1813
2mal wöchentlich
Vom 1. Januar 1814, Nr. 1, unter dem
Titel:
Brünner politische Zeitung
Hrsg.: Mährische Stände, Brünn
Ersch.: 1. Januar 1814 - 31.
Dezember 1817
Tageszeitung
Vom 1. Januar 1818, Nr. 1, unter dem
Titel:
Mährisch-ständische Brünner
Zeitung
Hrsg.: Mährische Stände, Brünn
Ersch.: 1. Januar 1818 - 30.
September 1848
Tageszeitung
Vom 2. Oktober 1848, Nr. 271-272,
unter dem Titel:
Brünner Zeitung
Hrsg.: Mährischer Landtag;
vom 1. Juli 1851, Nr. 149: Franz
Gastl;
vom 1. Januar 1858, Nr. 1: Georg
Gastl;
vom 1. Januar 1861, Nr. 1: Rudolf
Rohrer's Erben;
vom 1. Januar 1881, Nr. 1: Wilhelm
Burkart, Brünn
Ersch.: 2. Oktober 1848 - 31.
Dezember 1918
1. Januar 1919 - 31. Januar 1921]
Tageszeitung
Beilagen: Amtsblatt als Beilage ...
Brünner Zeitung, 1812- 1921 Beilage, 1778-1811;
Belletristische Beilage zur Brünner
Zeitung, 1859-1863;
Intelligenzblatt für Mähren,
1812-1851;
Literarischer Anzeiger, 1814-1848.
Brünner Morgenpost, 1865-1918
(siehe: {210})] MZK Nov-9 058 (KUBÍÈEK (2001), S. 297)
2. Wöchentliche Erinnerungen eines Freundes von
Brünn {2111}
Eine Wochenschrift.
Hrsg.: Josef Lauber, Brünn
Ersch.: Jahrgang 1 (März 1776 - März
1777)
MZK ST 1-2 299 (KUBÍÈEK
(2001), S. 297)
3. Etwas zum Lesen im Augarten zu Brünn {439}
Eine Wochenschrift.
Hrsg.: Drucker Neumann, Brünn
Ersch.: im Jahre 1779
Anm.: Nicht vorhanden; angeführt
nach Joachim Kirchner: Die Zeitschriften ... Stuttgart 1969, Nr. 5523 (?)
(KBÍÈEK (2001), S. 162 f.)
4. Brünner Wochenschrift zum Besten der Armen
{232}
Eine Wochenschrift.
Hrsg.: Victor Heinrich Riecke, Brünn
Ersch.: 2. Januar 1786 - 23. Februar
1786; 9 Hefte
Anm.: erschienen auch mit eigenem
Titelblatt: Brünner Wochenschrift zum Besten der Armen. Erster Winter.
MZK ST1-19 666 (KUBÍÈEK (2001), S.
145)
5. Patriotisches Tagblatt für die Kaiserl.
Königl.
Erblande {1432}
Hrsg.: K.k. mähr.-schl. Frag- und
Kundschaftsamt, Brünn
Ersch.: Jahrgang 1 (1. Juli 1800) -
6 (29. Juni 1805; Nr. 100) 4mal wöchentlich
Anm.: Umschlag: Patriotisches
Tagblatt oder öffentliches Correspondenz- und Anzeige-Blatt für sämtliche
Bewohner aller kais. kön. Erbländer über wichtige, interessirende, lehrreiche
oder vergnügende Gegenstände zur Beförderung des Patriotismus.
(KUBÍÈEK (2001), S. 241 f.) MZK 2-8 046; MZA II-6101 (1802-05)
Literatur-, Kunst- und Kulturzeitungen bzw.
Zeitschriften.
1. Prosaische und Poetische Beyträge zum Nutzen
und Vergnügen {1512}
Eine Wochenschrift.
Hrsg.: Heinrich Georg Hoff, Brünn
Ersch.: Jahrgang 1 (1777)
MZK ST 1-16 432 (KUBÍÈEK (2001), S.
248)
2. Magazin nützlicher und angenehmer Lektüre
aus verschiedenen Fächern für denkende Leser aus allen Ständen {869}
Hrsg.: Heinrich Georg Hoff, Brünn
Ersch.: 1782-1783, 2mal jährlich?,
insgesamt 4 Bde.?
MZK ST 1-502 938 (KUBÍÈEK
(2001), S. 195)
3. Der Wohltätige {2107}
Hrsg.: Victor Heinrich Riecke, Brünn
Ersch.: im Jahre 1788
Anm.: nicht vorhanden; angeführt bei
Ch. d'Elvert: Geschichte der Bücher-..., Brünn 1854, S. 196 f.
(KUBÍÈEK (2001), S. 296 f.)
4. Theaterspiegel des brünner Theaters {1836}
Hrsg.: Johann Bapt. Bergobzoomer,
Brünn
Ersch.: 1 Heft im Jahre 1788
ÖNB (1788) (KUBÍÈEK (2001), S. 274
f.)
5. Mährisches Magazin {895}
Hrsg.: Emanuel Dietmann Traubenburg,
Brünn
Ersch.: Jahrgang 1 (April - Juni
1789), 3 Monatshefte;
Anm.: Im Jahre 1792 erschienen mit
eigenem Titelblatt: Mährisches Magazin oder Beiträge zur Geschichte, Statistik,
Kulturgeschichte und Literatur, zur Kenntniss der Beschaffenheit und Verfassung
der natürlichen und künstlichen Produkten; endlich Merkwürdigkeiten und
Seltenheiten des Markgrafthums Mähren.
MZK ST 1-462 692 (Ausg. aus dem Jahr
1792); MZK ST 1-5 240
(KUBÍÈEK (2001), S. 198)
6. Allgemeine deutsche Theaterzeitung {18}
Hrsg.: K.k. priv. mährische
Lehenbank, Brünn
Ersch.: Jahrgang 1 (Januar 1797) - 3
(Dezember 1799)
Monatsschrift;
Anm.: Beilage zur Brünner Zeitung
der kaiserl.-königl. privileg. Mährischen Lehenbank.
SVKOL 26 962 (= Státní vìdec. knih.
v Olomouci);
(KUBÍÈEK (2001), S. 128)
Gesellschaftliche Zeitungen und Zeitschriften
1. Allgemeines europäisches Journal {33}
Hrsg.: Josef Georg Trassler, Brünn
Ersch.: Jahrgang 1 (Juli 1794) - 5
(Dezember 1798)
Monatsschrift;
Anm.: Ersch. auch vierteljährlich,
gebunden mit Titelblatt.
MZK ST 2-17.315; MZA III
6079 (KUBÍÈEK (2001), S. 129)
Intelligenzblätter (Reklame, Bekanntmachungen, Inserate)
1. Brünnerblätchen {235}
Hrsg.: unbekannt
Ersch.: 6. Juni 1785 - 1. September
1785; 2mal wöchentlich; insgesamt 26 Hefte.
Anm.: Mit eigenem Titelblatt: Das
Brünnerblatt oder der laufende Merkur.
MZK ST 1-471 400; ÖNB A
89 914 (KUBÍÈEK (2001), S. 145)
Literaturverzeichnis
D'ELVERT,
Christian (1854): Geschichte der Bücher- und Steindruckes, des Buchhandels, der
Bücher-Censur und der periodischen Literatur, so wie Nachträge zur Geschichte
der historischen
Literatur in Mähren und Oesterreichisch-Schlesien.
Brünn,
Hist. statistische Sektion 1854.
KIRCHNER,
Joachim (1969): Die Zeitschriften des deutschen Sprachgebiets von den Anfängen bis
1830. Stuttgart.
KUBÍÈEK,
Jaromír (2001): Noviny a èasopisy na Moravì a ve Slezsku do roku 1918.
Literatura a prameny, sbírky, bibliografie. Moravská zemská knihovna v Brnì
2001. [= Zeitungen und Zeitschriften in Mähren und Schlesien bis zum Jahre
1918. Literatur und Quellen, Sammlungen, Bibliographie. Mährische
Landesbibliothek in Brünn 2001.]
ISBN
80-7051-133-8 (MZK)
KUBÍÈEK,
Jaromír; ŠIMEÈEK, Zdenìk (1976): Brnìnské noviny a èasopisy od doby nejstarší
až do roku 1975. Universitní knihovna, Archiv mìsta Brna - Musejní spolek. Brno
1976. [= Brünner Zeitungen und Zeitschriften von der ältesten Zeit bis zum
Jahre 1975. Universitätsbibliothek, Archiv der Stadt Brünn – Museumsverband.
Brünn 1976.]
LINDEMANN,
Margot (1969): Deutsche Presse bis 1815. Geschichte der deutschen Presse, Teil
I. Berlin 1969.
PAUL,
Hermann (1959): Deutsche Grammatik, Bd. 2; 6. Aufl.; VEB Max Niemeyer Verlag .
Halle (Saale) 1959.
TUPETZ,
Dr. Theodor: Allgemeine und österreichische Geschichte. Hilfsbücher für die
Bürgerschullehrerprüfung I. Bd. Wien 1912.
Bibliografický
údaj: ZEMAN, J, Zu
sprachlichen Entwicklungstendenzen in den Brünner Regionalzeitungen. (v tisku)
[1]Vgl. KUBÍÈEK/ŠIMEÈEK (1976), S. 197, Anm. 2.
[2]Vgl. KUBÍÈEK (2001), S. 92; KUBÍÈEK/ŠIMEÈEK
(1976), S. 27. Zu geschriebenen Zeitungen
i. Allg. vgl. LINDEMANN (1969), S. 20.
[3]Es handelte sich um die zweite Belagerung Wiens durch die
Türken (1683) als Folge des sog. "Kuruzenkrieges" (angeführt von Emmerich
Tököly). Zur Belagerung der Stadt rückte der Großvezier Kara Mustapha
mit einem Heer von mehr als 200.000 Mann heran. Vgl. TUPETZ (1912), S. 385 ff.
[4]Vgl. KUBÍÈEK (2001), S. 93.
[5]Vgl. LINDEMANN (1969), S. 100 ff., die Tabelle der
Erscheinungsorte aus der Zeit von 1609 bis 1700. Demnach ist für Prag das erste
Erscheinen einer Zeitung im Jahre 1657, für Breslau im Jahr 1697 nachgewiesen.
[6]Vgl. KUBÍÈEK/ŠIMEÈEK (1976), S. 27.
[7]Vgl. KUBÍÈEK/ŠIMEÈEK (1976), S. 27; außerdem TUPETZ
(1912), S. 402 ff. (1. Schlesischer Krieg: 1740-42; 2. Schles. Krieg: 1744-46;
der Siebenjährige Krieg: 1756-63)
[8]Vgl. TUPETZ (1912), S. 402 ff.
[9]Vgl. das AVERTISSEMENT, die Ankündigung des
"Intelligenz-Zettels", (Juni 1755), Z. 6.
[10]Vgl. AVERTISSEMENT (Juni 1755), der vorletzte Absatz
verso.
[11]Vgl. AVERTISSEMENT (Juni 1755), Z. 20 f.
[12]Vgl. dazu LINDEMANN (1969), S. 249. In Paris, wo das
erste Büro dieser Art entstand, verbreitete seit 1633 sein Gründer, der Arzt Théophraste
Renaudot, in den sog. Feuilles du bureau d'adresse die Anzeigen auf
Zetteln im Druck. In England soll es 1637 eine ähnliche Einrichtung gegeben
haben, die den Public Advertiser herausbrachte.
[13]Vgl. LINDEMANN (1969), S. 249.
[14]Vgl. LINDEMANN (1969), S. 249 f.
[15]Vgl. LINDEMANN (1969), S. 250.
[16]Vgl. KUBÍÈEK/ŠIMEÈEK (1976), S. 28.
[17]Vgl. KUBÍÈEK (2001), S. 297.
[18]Vgl. dazu die Ausführungen in KUBÍÈEK/ŠIMEÈEK (1976), S.
29; KUBÍÈEK (2001), S. 93 f.
[19]Die im Weiteren angeführten Angaben entnehmen wir den
beiden Publikationen KUBÍÈEK/ŠIMEÈEK (1976), S. 29 ff.; KUBÍÈEK (2001), S. 94
ff. sowie S. 127 ff.
[20]Vgl. KUBÍÈEK/ŠIMEÈEK (1976), S. 30.
[21]Vgl. KIRCHNER (1969), Nr. 5523; zitiert nach KUBÍÈEK
(2001), S. 163.
[22]Vgl. KUBÍÈEK/ŠIMEÈEK (1976), S. 30.
[23]Vgl. Ch. d'ELVERT (1854), S. 196 f.; zitiert nach KUBÍÈEK
(2001), S. 296 f.
[24]Vgl. KUBÍÈEK/ŠIMEÈEK (1976), S. 40.
[25]Vgl. dazu im einzelnen KUBÍÈEK/ŠIMEÈEK (1976), S. 34-37;
KUBÍÈEK (2001), S. 96 ff.
[26]Vgl. Wochentlicher Intelligenz-Zettel, Nr.8, den
23. August 1755.
[27]Vgl. Wochentlicher Intelligenz-Zettel Nr. 1, vom
5. Juli 1755.
[28]Vgl. Wochenlicher Intelligenz-Zettel, Nr. 1, vom
5. Juli 1755.
[29]Vgl. Wochentlicher Intelligenz-Zettel, Nr. 9, den
30. August 1755.
[30]Vgl. Wochentlicher Intelligenz-zetl, Nr. 3, den
19. Jänner 1775.
[32]Vgl. PAUL (1959), DG, Bd. 2, S. 246.