Filozofická fakulta Masarykovy univerzity
(anhand von
Sachtexten aus Internet-Seiten und Publizistik aus dem Bereich der
Krankheitsversicherungen und des Gesundheitswesens)
(na základì vìcných textù z internetových
stránek a publicistiky z oboru zdravotního pojištìní a zdravotnictví)
Schlüsselwörter:
Metapher, Konnotation, Kontext, Persuasion, Emotion, Bewertung, Persuasion,
stilistische Figuren.
Klíèová slova: metafora, konotace, kontext, emoce, evluativnost, persvaze, stylistická figura.
Annotation: In diesem
Artikel wird eine Analyse der On-Line veröffentlichten Texte aus dem Bereich
der Krankenversicherung und des Gesundheitswesens vorgenommen. Zum einen wurden
Internet-Seiten sowohl der deutschen, wie auch der tschechischen Krankenversicherungen, zum anderen die
Internet-Ausgaben der Süddeutschen Zeitung und der tschechischen
Internet-Zeitung „Neviditelný pes“ untersucht. Als Kriterium für das
Zusammensetzen des Korpus wurde der
Inhalt der exzerpierten Texte – die Krankenversicherung, bzw. die
Gesundheitsproblematik – gewählt. Im
theoretischen Teil der Abhandlung werden einige moderne linguistische
Metapherntheorien dargestellt. Die Problematik der Persuasion und Bewertung vom
linguistischen Gesichtspunkt her angesprochen, wurde zum Ausgangspunkt für das
Werten der Argumentationsstrategien in den einzelnen Belegen. Den Kern des
Artikels bildet die Analyse der einzelnen Belege im Hinblick auf das Vorkommen
der persuasiven Strategien, der Bewertung und der metaphorischen Ausdrücke.
Anotace: V èlánku jsou analyzovány
texty zveøejòované na Internetu z oboru zdravotního pojištìní a
zdravotnictví. Na jedné stranì byly zkoumány internetové stránky jak nìmeckých,
tak èeských zdravotních pojišoven, na stranì druhé pak na Internetu
uveøejòované èlánky nìmeckých novin Süddeutsche Zeitung a èeských internetových
novin „Neviditelný pes“. Za kritérium pro sestavení korpusu byl vybrán obsah
excerpovaných textù, tj. zdravotní pojištìní, resp. problematika zdraví.
V teoretické èásti pojednání jsou pøedstaveny nìkteré moderní lingvistické
teorie metafory. Problematika persvaze a hodnocení v lingvistickém smyslu
se stala východiskem hodnocení argumentaèních strategií v jednotlivých
dokladech. Jádro èlánku tvoøí analýza dokladù, pokud jde o výskyt persvazivních
strategií, hodnocení a metaforických zpùsobù vyjadøování.
1. Theoretische Grundlagen
Es können wohl in der Geschichte der
Linguistik des XX. Jhs. verschiedene „Wenden“ verzeichnet werden; uns geht es
um eine, die auf den ersten Blick vielleicht eher unauffällig wirken dürfte,
ihre Folgen für die allgemeine Sprachauffassung jedoch von Bedeutung sind: Es
handelt sich um eine grundlegende Veränderung im Verständnis der Metapher. Während bis in die dreißiger Jahre des
vergangenen Jahrhunderts die Metapher
bloß als ein „Schmuck der Rede“ verstanden worden war, wird sie in neuer Zeit
als ein integraler Bestandteil der Sprache aufgefasst, unsere sprachliche
Auffassung der Welt sei in einem „Metaphergewebe“ erfasst. Hartmut WINKLER
erwähnt in seinem Artikel den Aufsatz von Max BLACK Die Metapher, der im Jahre 1936 erschien und einen Durchbruch zu
einer neuen Auffassung der Metapher bedeutete (WINKLER, 1989,1).[1]
Ehe wir jedoch diese „moderne“
Auffassung der Metapher vorzustellen bemüht sein werden, finden wir es
angebracht das „klassische“ Verständnis der Metapher mindestens kurz zu
erwähnen: Fritz MAUTHNER schreibt in seiner Abhandlung Die Metapher, dass der Begriff Metapher in Wort und Bedeutung auf
ARISTOTELES zurückgeht. „So gilt seit
zweitausend Jahren die Metapher für die (bewusste) Übertragung vom weiteren
Begriff auf den engeren, oder vom engeren Begriff auf den weiteren“
(MAUTHNER, 1982, 1).
In der klassischen, rhetorischen
Auffassung war die Metapher als ein impliziter Vergleich aufgefasst. Hier ist
das bekannte Tertium comparationis immer ein höherer Begriff: z.B. wenn man Haar wie Kohle sagt, ist es die Farbe.
An dem Erratenlassen des Vergleichungszeichens liegt es, dass die Metapher
poetischer als ein expliziter Vergleich wirkt (vgl. ebd. S. 2). MAUTHNER setzt
seine Vergleichnis-Erklärung der Metapher fort und führt als Beispiel das
metaphorische Sprichwort: Vorsicht ist
die Mutter der Weisheit an; hier liegt es auf der Hand, dass sich die
Weisheit zur Vorsicht, wie die Tochter zur Mutter verhalte und das Tertium
comparationis ist, dass die Mutter die Tochter erzeugt habe, oder ev. auch dass
die Tochter der Mutter ähnlich und gehorsam sei (vgl. ebd.).
In
der traditionellen Auffassung wurde die Metapher als ein bildlicher Ersatz des „eigentlichen“ sprachlichen Ausdrucks (in
diesem Sinne habe also jede Metapher ihren wörtlichen Ausdruck auf den sie
zurückgeführt werden könne) interpretiert (vgl. WINKLER, 1989,1). Von BLACK
wird nun die Metapher, als eine „Integration“ beschrieben: „Ausgangspunkt ist das Befremden, daß der
metaphorische Ausdruck in seinem konkreten textuellen Umraum thematisch nicht
recht zu passen scheint; eine Metapher also, sagt Black, sei nur dann zu
verstehen, wenn die Differenz überwunden und die Bedeutung des metaphorischen
Ausdrucks und die des Kontextes miteinander abgeglichen werde“, (vgl.
ebd.).
BLACK führt das Beispiel der metaphorischen Aussage, der Mensch sei ein ‚Wolf‘ an. Es werden die
Eigenschaften, die normalerweise dem Wolf zugeschrieben werden, auf den
Menschen ‚projiziert‘. Er nimmt also an, dass es in der Sprache für jeden
Begriff ein System von Merkmalen und Eigenschaften gibt, mit dem es als Wissen
im Umfeld des Begriffs zu rechnen gilt, und dass dieses Wissen im Falle der
metaphorischen Verwendung in anderen Kontexten und auf andere Gegenstände
übertragen werden könne. (vgl. ebd.). BLACK ist bemüht mit aller Deutlichkeit
die Ansicht zum Ausdruck zu bringen, dass es sich da um ein konventionelles
Wissen handele, das in einer gesellschaftlichen Vereinbarung verankert sei, von
den Kategorien der Wahrheit oder Unwahrheit völlig unabhängig sei; aus diesem
Grunde spricht BLACK nicht von ‚Eigenschaften‘, sondern von einem ‚System
assoziierter Gemeinplätze‘(vgl. ebd., 2).
Was den Zusammenhang zwischen Metapher und den Konventionen der
jeweiligen Sprachgemeinschaft betrifft, kann man wohl dieser Überzeugung sicher
zustimmen, denn gerade auf Grund dieser – man dürfte wohl sagen – kulturellen Konventionen ergeben sich
Unterschiede im „Metapher-System“ der Einzelsprachen; in diesem Sinne sind die
kulturellen Unterschiede zweifellos höchst interessant gerade auf Grund der
unterschiedlichen metaphorischen Gestaltung identischer semantischer Gehalte
(vgl. MIKULOVÁ, 2003a, 27). An dieser
Stelle möchten wir noch einmal die von uns oben zitierte Abhandlung von
MAUTHNER erwähnen: Er macht nämlich auf das unbewusste Personifizieren der Kinder und der
Naturvölker aufmerksam, das für das menschliche Denken von entscheidender
Wichtigkeit sei; auf dieser Gewohnheit des Personifizierens beruhe die tiefste
Schablone des Denkens, der Begriff der
Kausalität. Der Metapher liege ein noch elementareres Bedürfnis zugrunde, das
des psychologischen Vergleichs (vgl. MAUTHNER, 1982, 4-5).
Die Linguistik ist jedoch bemüht bei
der Erforschung des Wesens der Metapher die außersprachlichen Momente möglichst
auszuklammern: in diesem Sinne ist der Begriff der Konnotation von zentraler Bedeutung. Bei jedem sprachlichen
Ausdruck können zwei Klassen von Eigenschaften unterschieden werden: Einerseits
diejenigen, die als notwendige Bedingungen für die korrekte Anwendung des
Ausdruckes angesehen werden können, anderseits solche, die zur Nebenbedeutung
des Ausdrucks gehören (vgl. WINKLER, 1989, 4ff).
Der Mechanismus der Verwendung eines
sprachlichen Ausdrucks ist also einfach: Jeder sprachliche Ausdruck verfügt
über eine gewisse Anzahl von semantischen Merkmalen (Eigenschaften), welche man
je nach der Bedeutung des Ausdrucks in die Denotations- und
Konnotationsmerkmale einteilen dürfte. Bei der Verwendung des Ausdrucks im
Kontext wird ein Teil seiner semantischen Merkmale aktualisiert. Die
entscheidende Frage lautet wohl, was bei der metaphorischen Verwendung
eigentlich aktualisiert wird. Die Antwort könnte sein, es seien nicht die
Denotations- sondern die Konnotationsmerkmale. Dieser Lösung dürfte wohl in dem
Sinne zugestimmt werden, dass der Teil, der bei der metaphorischen Verwendung
aktualisierter Merkmale spezifisch ist, sich von der wörtlichen Verwendung
unterscheidet. In dieser Auffassung sind die Qualitätskriterien
ausschlaggebend; ich würde jedoch gern auch auf die quantitativen
Gesichtspunkte hinweisen: Man sollte sich nämlich dessen bewusst werden, dass
bei der wörtlichen Verwendung eines sprachlichen Ausdruckes nicht nur seine
Denotations-, sondern auch die Konnotationsmerkmale mindestens potenziell
aktualisiert werden, während bei der bildlichen Verwendung es vor allem die
Konnotationsmerkmale sind, die wichtig sind, denn die Denotationsmerkmale
passen in den Kontext in der Regel nicht logisch. Bei der wörtlichen Benutzung
eines sprachlichen Ausdrucks dürfte man nun die Bedeutungsmerkmale dieses
Ausdrucks in ihrer Totalität annehmen, während bei der metaphorischen Benutzung
nur mit einem Teil der Bedeutungsmerkmale zu rechnen ist.
Greifen wir auf das Beispiel des
Wortes Wolf bei BLACK zurück, dann müsste man sagen, dass bei einer wörtlichen
Verwendung des Ausdruckes Wolf, z.B.
im Satz: Der wilde Wolf hat sieben
Geißlein gefressen: nicht nur die Denotationsbedeutung – das „wölfische
Wesen“, sondern auch alle mit diesem Wesen konnotierten Teilbedeutungen (wie
z.B. wild, hungrig, listig, gefährlich und was auch immer) in Betracht gezogen
werden müssen, während bei der metaphorischen Benutzung: Der Mensch ist ein Wolf, es auf der Hand liegt, dass die
Denotationsmerkmale nicht in Frage kommen, denn hier ist die Rede nicht von
einem Wolf, sondern von einem Menschen und diesem Menschen wird nicht das
„wölfische Wesen“, sondern die typischen wölfischen Eigenschaften (also
sprachlich die Konnotationsmerkmale) zugeschrieben.
Im Zusammenhang mit der modernen
Metapher-Theorie gilt es noch die mit ihr verbundene ‚Bewegung‘ zu erwähnen:
Die zwei Typen von Bewegung, diejenige im Inneren der Worte (also die Bewegung,
die die Metapher in die erstarrten Bedeutungen bringt) und die scheinbar äußere
Migration der Metapher zwischen den Sphären, sind eng verwandt (vgl. ebd., 9).
Es seien jedoch zwei Implikationen des bisher Gesagten unbefriedigend: der
Begriff der Konnotation evoziere „die tradierte Vorstellung, die Worte der
Sprache seien etwas ‚Volles‘ und ruhten gesättigt in sich selbst; nach der
tradierten Vorstellung der Fülle und
‚Präsenz‘ der Bedeutung ‚vertreten‘ die Worte zwar den Gegenstand, entschädigen
für seine Abwesenheit aber durch die Fülle eines verzweigten Wissens…“( vgl. ebd.).
Und das zweite bislang wenig befriedigende Moment stelle nach ihm der Begriff
des Kontextes dar: dieser Begriff würde bislang nur dahingehend eingeschränkt,
dass „er den materiellen Kontext…umfassen solle. Wenn die im Kontext
realisierten Konnotationen aber die metaphorische Applikation steuern, so wäre
es wünschenswert zu wissen, wie die kontextuelle Bedeutung anders als aus
Wortbedeutung aufaddiert, gedacht werden kann…“(vgl. ebd.).
WINKLER ist bemüht diesen
Widerspruch mit Hilfe der Lexikondefinition zu lösen: Ein Lexikoneintrag
beschreibt die Bedeutung eines Begriffes, indem „hervorstechende Merkmale“,
Eigenschaften und typische Kontexte aufgezählt werden. Er definiert also einen
Begriff, indem er von diesem Begriff auf eine bestimmte Anzahl anderer Begriffe
verweist und durch dieses Verweisen werden jene Teilbedeutungen dargestellt,
die als Denotationen bezeichnet werden können. „Jeder einzelne Begriff zeigt…auf eine Anzahl anderer Begriffe; die
jeweilige Verweise überlagern sich reziprok oder sie überlagern sich nicht in
ihrer Gesamtheit jedenfalls bilden sie jenes ‚Netz‘, das sich allein mit der
Kraft netz-relativer Verweise vom
Erdboden hochstützt…“(vgl. ebd.,10)
In einem so aufgestellten
Metapherkonzept gilt es noch den materiellen Träger der Konnotationen möglichst
genau festzulegen: WINKLER behauptet, dass die Konnotationen materiell in den
Diskursen der Vergangenheit repräsentiert seien. Was in der Vergangenheit eine
syntagmatische Reihung war, tritt in der Gegenwart als Konnotation, als
Teilbedeutung eines Wortes auf. Der zentrale Mechanismus besteht nach WINKLER
darin, dass syntagmatische Nähe in paradigmatische Nähe umschlägt (vgl. ebd., 12).
Zum Schluss seiner Abhandlung
versucht WINKLER die Stellung der Metapher in der Sprache noch einmal genau
festzulegen: „Die Metapher ist ein Mechanismus…Ihre Bedeutung ist
unabschließbar; nimmt man ihr Strukturmodell aber ernst, wird deutlich, dass
auch die Bedeutung der ‚wörtlichen‘ Applikation anders als pragmatisch nicht
abgeschlossen werden kann. Die selbe Metapher also, die als das uneinnehmbare
Residuum der Freiheit, Subjektivität und Spontaneität innerhalb der Sprache
erscheint, deckt, untersucht man ihre Struktur auf die Tatsache, dass auf dem
Terrain der Sprache nicht einfach Regel und ‚Freiheit‘ sich gegenüberstehen,
sondern dass man die Sprache eher als eine spezifische Verschränkung von
Mechanizität und ‚Unschärfe‘ (Missverstehen) wird beschreiben müssen“ (vgl.
ebd., 14).
1.2.
Persuasive Strategien, Bewertung
Nachdem wir im theoretischen Teil
unserer Arbeit der Problematik der Metapher die Aufmerksamkeit gewidmet haben,
möchten wir jetzt mindestens kurz den zweiten Schwerpunkt der Analyse, die wir
vorhaben, angehen: Es handelt sich um die persuasiven
Strategien. Uns geht es darum vor allem um die Persuasionsstrategien, mit
denen Bewertungen im Text etabliert werden, in diesem Zusammenhang gilt es auch
festzustellen, wie die Emotionen der Verfasser unserer Texte zum Ausdruck
gebracht werden (dazu vgl. auch MIKULOVÁ, 2003b, 97ff).
HERBIG und SANDIG definieren in
ihrem diesem Thema gewidmeten Artikel persuasives Handeln wie folgt: „Persuasives
Handeln wird verstanden als Versuch, andere mit sprachlichen und nicht
sprachlichen Mitteln dazu zu bringen, die eigene Perspektive auf einen in Frage
stehenden Sachverhalt zu verändern bzw. anhand der Information über einen schon
bewerteten Gegenstand erst eine dementsprechende Perspektive zu gewinnen“
(HERBIG/ SANDIG, 1994, 62). Bei der Persuasion werden in der Regel die
nicht-argumentativen – in der Terminologie der Rhetorik: auf ‚Überredung‘
angelegten – Formen und argumentative – auf ‚Überzeugung‘ angelegte Formen der
Beeinflussung benutzt. Die argumentative Form stellt ein rationales Verhalten
dar, es bedeutet jedoch nicht, dass sie frei von „persuasiven Zusätzen“ oder
„rhetorischen Mitteln“ sein muss (vgl. ebd.).
Zu den persuasiven Strategien bei
der Textgestaltung gehört auch das Emotionalisieren:
Bei einer emotionalen Bewertung wird die Bewertung für den Adressaten der
Mitteilung durch das emotionale Ausdrücken sichtbar gemacht. Emotionales
Argumentieren dürfte man in diesem Sinn als Pol einer Skala verstehen, auf dem
auf der anderen Seite eine ausgesprochen rationale Form gegenüber steht (vgl.
ebd., 64). Wichtig ist im Auge zu behalten, dass die Emotionalisierung
bestimmten Regeln und nicht zuletzt auch Kultur bedingten Konventionen
unterliegt: welche Gefühle in welchen Situationen zum Ausdruck gebracht werden
oder sogar konventionell werden sollen, hängt entweder mit der
Gesprächssituation – bei der mündlichen Kommunikation, oder bei den
geschriebenen Texten – was unser Fall ist – einerseits mit der Textsorte aber
anderseits auch mit der Funktion oder der konkreten Bestimmung des jeweiligen
Textes zusammen (dazu vgl. auch MIKULOVÁ, 2003a, 25ff.).
Die Persuasion an sich und auch das
Emotionalisieren können sich in den konkreten Texten mehr oder weniger explizit
bzw. implizit herausstellen: die offensichtlich persuassiven sprachlichen
Mittel im Sinne der Emotionalisierung sind z.B.: Verben und Wörter im
Allgemeinen, die die Gefühle explizit benennen: wie z.B.: bewerten, loben, schimpfen, beleidigen ablehnen, Abneigung, Empörung,
Zustimmung usw. Nicht weniger wichtig ist jedoch das implizite
Emotionalisieren, das nicht durch eindeutige lexikalischen Mittel ausgeführt
wird, sondern durch komplexere Mittel, z.B. durch metaphorische Ausdrucksweise,
bestimmte Phraseologismen, rhetorische Mittel und syntaktische Strukturen.
Am Anfang unserer Überlegungen im
Hinblick auf den Metapher-Begriff haben wir die grundlegende Wende in der
Auffassung der Metapher seitens der Linguistik erwähnt; für unsere Überlegungen
im Hinblick auf die Problematik der Persuasion ist nun auch eine „Wende“ in der
Geschichte der Linguistik von Belang, und zwar die sog. pragmatische Wende.
LÄZAR macht darauf aufmerksam, dass seit der gerade in der Pragmatik geführten
Diskussion um das Verhältnis von Illokution und Perlokution es klar sei, dass solche Zustände wie
‚überzeugt sein von etwas‘ keineswegs als kausale Folgen des sprachlichen
Handelns auftreten müssen (vgl. LÄZAR, 1992, 123). Zur Persuasivität selbst bemerkt LÄZER weiter,
dass sie nur darin bestehe: „Strategien zu verfolgen, die geäußerte
Bewertungen als begründet, gerechtfertigt, folgerichtig, kurz: als einsichtig
erscheinen lassen. Eine so verstandene Persuasivität muß die Frage außer Acht
lassen, ob denn nun der Leser diese Meinung akzeptiert oder nicht“ (vgl.
ebd., 124).
LÄZER macht im Folgenden darauf
aufmerksam, dass bei der Analyse der persuasiven Strategien auch die Frage des
jeweiligen Diskurses in die Analyse einbezogen werden solle: Es müsse zwischen
zweierlei Arten von Strategien unterschieden werden: einmal geht es um die
Strategien zur Realisierung der jeweiligen Textfunktion und anderseits um die
textübergreifenden Makrostrategien, die man auch als Diskursstrategien
abgrenzen könnte.
Sollte man diejenigen festlegen, wie
die Bewertungen sprachlich realisiert werden, dann gilt es zu sagen, dass es in
der Regel im Deklarativmodus geäußerte Urteilssätze sind. Als Bewertungsbasen
nennt LÄZER: „- die ästhetische Basis mit den Polen der
Skala schön – hässlich,
-
die moralische Basis mit der Skala
gut – schlecht
-
die faktisch adaptive Basis mit der
Einordnung des Bewertungsgegenstandes hinsichtlich seiner Brauchbarkeit /
Zweckgerichtetheit unter dem jeweiligen Bewertungsaspekt erfasst werden soll
(richtig – falsch, brauchbar – unbrauchbar, passend – unpassend)
-
die sensitiv expressive…mit der
Skalierung in den Polen (erfreulich – unerfreulich)“ (vgl.
ebd.,126).
LÄZER unterscheidet für die
Bewertung folgende Momente als konstitutiv: Bewertungssubjekt, d.h. der
Bewertende mit seinem Wissen, Einstellungen, Norm- und Wertesystem im Hinblick
auf den Bewertungsgegenstand; den Bewertungsgegenstand, also das Bewertete und
die Vergleichsbasis, wobei die mit ihr verbundenen Normen und Wertsysteme vom
Rezipienten akzeptiert oder sogar geteilt werden sollen, was allerdings für die
Realisierung der Bewertungshandlung
nicht notwendig sei (vgl. ebd.,128 ff.).
Bevor wir die konkrete Analyse
unserer Belege vornehmen, müssen wir noch kurz unseren Korpus darstellen:
Einfach gesagt, betreffen alle von uns zu analysierenden Texte die Problematik
der Krankenversicherung, und zwar entweder „direkt“ – d.h. es geht um die
Texte, die die jeweiligen Versicherungsanstalten in das Internet einstellen,
oder „indirekt“ – es handelt sich um publizistische Texte, die die Problematik
der Krankenversicherung angehen und die wir der Internet-Fassung der
Süddeutschen Zeitung entnommen haben. Denn da das Ziel unserer Forschung auch
die deutsch-tschechische Komparatistik ist, haben wir aus dem Internet sowohl
deutsche, wie auch tschechische Internet-Texte der
Krankenversicherungsanstalten genommen. Was die Publizistik angeht, haben wir
auch die verschiedenen tschechischen im Internet ausgestellten Zeitungen
entnommenen Artikel, die unser Thema betreffen, analysiert.
Wie sich aus dem theoretischen Teil
unserer Abhandlung ergibt, sind die zu erforschenden Phänomene Metaphorik,
Bewertungen und persuasive Strategien.
2. Analyse der Belege
Die
verwendeten Symbole kennzeichnen nach den jeweiligen Belegen das Vorkommen von:
In den Abschnitten 2.2. und 2.4. kennzeichnen die
römischen Ziffern nach den Buchstaben-Symbolen die Quellenangaben (s. unten Quellen).
2.1.
Internet-Seiten verschiedener deutscher Krankenversicherungen
(1) Wechsel
der Krankenkasse: Sparen Sie bis zu 550 Euro! P, B
Bei diesem Beleg ist seine
Funktion schon durch die Stellung im Layout im Voraus bestimmt: dieser Satz
steht nämlich als Überschrift des gesamten Textes, den die WEB-Seite beinhaltet.
Den ersten Teil des Satzes (vor dem Doppelpunkt) bildet eine substantivische
Konstruktion, ihre „Bedeutung“ entspricht einem Satz, denn das Substantiv Wechsel ist ein verbales Substantiv, das
den semantischen Gehalt des Verbs, von dem es abgeleitet ist, behält, und das
zweite Substantiv der Krankenkasse spielt in der „Tiefstruktur“ die Rolle des
Akkusativobjekts; diese Konstruktion wäre also als „Wechseln Sie die Krankenkasse“ zu lesen, indem der Autor jedoch im
ersten Teil des Satzes den Imperativ vermeidet, verleiht er seiner Mitteilung
eine objektive Gültigkeit. Der zweite
Teil ist allerdings ein Imperativsatz. Die persuasive Strategie dieser Äußerung
besteht in der Mühe den Adressaten darüber zu überzeugen, dass der Wechsel der
Krankenkasse für ihn günstig sei.
In diesem Satz ist auch eine
Bewertung implizit enthalten: wer nämlich zum Wechsel der Krankernkasse
auffordert, behauptet dass die bestehende Kasse, die zu wechseln ist, schlimmer
ist als die, zu der übergegangen werden soll. Die ursprüngliche Krankenkasse
wird also auf einer Wertskala als weniger wertvoll bewertet.
(2) Gleichen Sie die Lücken der
gesetzlichen Krankenversicherung aus! - P, M,
B.
Was die Rolle dieses Belegs
sowohl im Textbau, wie auch im Layout angeht, gilt da das Gleiche, was über den
Beleg 4 gesagt worden ist: Auch dieser Satz bildet nämlich die Überschrift des
gesamten Textes. Die Nachdringlichkeit der durch den Imperativsatz
ausgedrückten Aufforderung wird durch das Ausrufzeichen unterstrichen. Die
persuasive Intention der Aufforderung, bzw. Überzeugung wird sprachlich gerade
durch den Imperativ und das Ausrufezeichen realisiert.
Was das Bewerten anbelangt,
ist hier der Ausdruck Lücken der
gesetzlichen Krankenversicherung zu erwähnen, diese metaphorische Wendung
hat nämlich eindeutig pejorativen Charakter: Dies ergibt sich aus der
wörtlichen Bedeutung des Lexems Lücke,
das nämlich etwas Mangelhaftes bedeutet. Die negative Bewertung ist hier also
dank diesem metaphorischen Ausdruck explizit ausgedrückt.
Was die Lücke-Metapher angeht, handelt es sich um eine lexikalisierte
Metapher, deren expressive Wirkung sich eher aus ihrer negativen
„Bedeutung“ als aus einer sprachlichen
Ausschließlichkeit ergibt.
(3) Schließen
Sie die Lücken der Gesetzlichen mit einer privaten Krankenzusatzversicherung.
Für wenige Euro im Monat sind Sie rundum gut versichert. – P, B, M.
Der
Adressat wird hier aufgefordert, die ungünstige Situation, die ihm wegen der
gesetzlichen Versicherung droht, zu lösen. Die Lösung sei einfach: die
gesetzliche solle durch die private Versicherung ersetzt werden. Diese private
Versicherung sei durchaus billig, was durch das Paradoxon[2]: Für wenige Euro und dabei rundum gut versichert zum Ausdruck
gebracht wird. Sprachlich fällt noch der Ausdruck rundum auf, denn er ist inhärent expressiv, weil er etwas sehr
Intensives bedeutet.
Das Ziel
dieses Belegs ist selbstverständlich auch persuasiv: Der Adressat ist in diesen
Imperativsätzen aufgefordert das zu tun, was zwar nach der Behauptung des
Textes sein Interesse erfüllt, was jedoch zugleich auch in der Intention des
Autors liegt.
Dieser
Beleg enthält auch eine implizite Bewertung: Über die Bedeutung des Ausdruckes Lücke war in diesem Sinne schon die Rede
(vgl. oben), hier sollen dazu noch die Lücken geschlossen werden, d.h. es solle
etwas, was negativ bewertet wird, verbessert werden. Die private Versicherung
ist dagegen eindeutig positiv bewertet, denn sie stellt laut dem Text eine finanziell günstige und
dabei sichere Form dar.
(4) Unfallversicherung
Jährlich verunglücken allein in Deutschland rund 8 Millionen
Menschen, davon 700.000 im Straßenverkehr. Die meisten Unfälle ereignen sich
aber in der Freizeit und im Haushalt. manchmal kommt man mit einem blauen Auge
davon. Oft aber enden Unfälle tragisch – mit lebenslangen Schäden an Körper und
Seele. – P, B, M.
Dieser Beleg hat auf den
ersten Blick eindeutig informierenden Charakter, die Intention des Autors
besteht jedoch nicht nur darin, den Rezipienten mit etwas bekannt zu machen.
Diese Bekanntmachung ist bloß die erste Stufe zu einer gewissen
Verhaltensweise, zu der er gerade gerichtet werden soll, und gerade in dieser
Lenkung des Verhaltens – d.h. in der Persuasion – liegt der tiefere Sinn der
Mitteilung (was sich allerdings auch aus der Fortsetzung des Textes ergibt –
vgl. unten). Charakteristisch für den gegebenen Texttyp ist auch, die Weise, wie
die Fakten mitgeteilt werden: Hier ist ein deutliches Emotionalisieren spürbar.
Sehr expressiv wirken da die Angaben der überraschend hohen Anzahl der
Verunglückten. Diese Verwendung von genauen numerischen Angaben in Sinne einer
Hyperbel ist typisch: Es geht nicht um die Information über eine genaue Zahl,
sondern darum durch diese Zahl die große Menge von etwas zu betonen.
Stilistisch
sind in diesem Beleg mehrere Stilfiguren zu verzeichnen: mit einem blauen Augen
davonkommen, und dann der
Parallelismus: manchmal kommt man
mit einem blauen Auge davon. Oft aber enden Unfälle tragisch. Die erste
Figur ist eine Metapher, die teilweise lexikalisiert ist, das Verwenden der Metapher
wirkt hier allerdings expressiv und dient da der Nachdringlichkeit der
Mitteilung. Der Parallelismus hat auch eine expressive Funktion: Die Tatsache
der überstandenen Gefahr wird sofort mit der möglichen Tragik konfrontiert.
Auch auf diese Weise soll der Adressat überzeugt werden, dass er sich mit
diesen Tatsachen wirklich auseinandersetzen müsse.
Der Beleg
dürfte auch wohl als eine Art Bewertung gelesen werden: die geschilderten
Fakten sind jedoch – wenn auch bloß implizit – als eindeutig negativ zu deuten.
Man ist allerdings in Versuchung nach diesen „negativen“ Informationen, etwas
Positives zu erwarten. Auf diese Weise wird der Adressat durch die negativ
bewerteten Informationen eigentlich dazu gebracht, positive Informationen im Sinne eines wünschenswerten
Gleichgewichts fast notwendig zu erwarten und diesen gegenüber auch offen zu
sein.
2.2. Süddeutsche Zeitung – WEB –Version:
„sueddeutsche.de“
(1) Geplant ist, dass Merkel und
Bundeskanzler …Kontakt aufnehmen, um die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit bei
der Gesundheitsreform auszuloten. – M - I
In diesem Beleg interessiert
der metaphorisch verwendete Ausdruck auszuloten. Das Duden-Wörterbuch erklärt
die übertragene Bedeutung dieses Wortes wie folgt: Ü. etwaige Schwachpunkte des Gegners a.; jmds. Wesen
auszuloten suchen (geh. ihn in seinem innersten Wesen zu erkennen suchen).
Diese Erklärung legt nahe, dass dieses Verb ein gewisses Misstrauen als
semantisches Merkmal beinhaltet, auf diese Weise dürfte man wohl die
metaphorische Verwendung gerade dieses Lexems in unserem Kontext anstatt z.B.
des neutralen ermessen auf die Weise erklären, es soll dadurch wirklich ein
gewisses Misstrauen zwischen den Gesprächspartnern angedeutet werden. Diese
Metapher ermöglicht also dem Leser ein „Zwischen-Zeilen-Lesen“, welches einen
gewissen Spielraum, sowohl seiner Phantasie, wie auch anderen Informationen,
über die er zum gegebenen Thema verfügt, lässt.
Diese Strategie der Andeutung könnte auch als eine Art Persuasion
verstanden werden: Der Leser wird dadurch unauffallend zu einer ganz bestimmten
Leseart der dargestellten Tatsachen geführt. Das bloß Angedeutete verfügt
nämlich manchmal über eine viel stärkere Aussagekraft, als das, was explizit
gesagt würde.
(2) Versicherungsverband weist
Vorwürfe der Schönrechnerei zurück –
P, M, B - I
Für diesen Beleg ist schon die Stellung des Satzes im Textaufbau von
Belang: Es geht nämlich um einen Zwischentitel. Die Aufgabe der Zwischentitel
in den Zeitungsartikeln besteht darin, einerseits den Text einzuteilen und
anderseits die Hauptthemen anzudeuten. Die Information, die in einem
Zwischentitel vorkommt, wird dem Leser als besonders wichtig dargestellt. Darin
besteht eigentlich auch die persuasive Strategie dieses Beispiels: der Leser
wird dazu geführt, gerade die hier dargestellte Tatsache als wichtig
einzustufen.
Auffallend ist da weiter das Wort Schönrechnerei, es geht um eine
Zusammensetzung, die inhärent expressiv ist; man dürfte sagen dass dieser
Ausdruck metaphorischen Charakter hat, denn die Verbindung des Adjektivs schön mit dem Substantiv Rechnerei ist bildlich, denn Rechnerei ist ein Abstraktum, wobei das
Adjektiv schön in seiner wörtlichen
Bedeutung eher mit Konkreten verbunden wird und schon die Verbindung mit einem
Abstraktum die bildliche Bedeutung signalisiert.
Diesem
Satz lässt sich auch eine Bewertung entnehmen, dass sich aus der Semantik der
Ausdrücke Vorwürfe der Schönrechnerei
ergibt; ihr semantischer Gehalt ist nämlich als negativ zu deuten und deswegen
dürfte man über die negative Bewertung der gesamten Aussage sprechen.
(3) Vor
allem über den grauen Kapitalmarkt sind den Menschen nach der Wende „hunderte
von Millionen Mark aus der Tasche gezogen worden“, berichtet Volker Pietsch,
Finanzexperte der Verbraucherzentrale Berlin.
– P, B, M - II
Auch in diesem Beispiel werden schlimme Erfahrungen – diesmal im Allgemeinen beschrieben. Um die Glaubhaftigkeit der Mitteilung zu steigern wird ein „Finanzexperte“ wörtlich zitiert, wichtig ist hier sowohl die Tatsache, dass die Behauptung wörtlich wiedergegeben wird, wie auch dass die zitierte Instanz ein Experte sei. Die Mühe die Wahrhaftigkeit der mitgeteilten Tatsachen möglichst genau zu beweisen gehört auch zu den persuasiven Strategien in der Publizistik.
In diesem Beleg kommen mehrere metaphorische Ausdrücke vor: grauen Kapitalmarkt, es geht um eine bildliche Benennung „grau“ bedeutet hier etwa unklar, verdächtig oder sogar gefährlich; weiter begegnet man die Stilfigur: hunderte von Millionen Mark, d.h. eine Hyperbel (man könnte selbstverständlich diese Angabe auch wörtlich nehmen, die zweite Lesart, es handele sich eher um eine Übertreibung ist jedoch wahrscheinlicher) und zuletzt geht es um den metaphorischen Phraseologismus: aus der Tasche gezogen worden, dieses in hohem Maße lexikalisierte metaphorische Syntagma wirkt leicht umgangssprachlich, was die Expressivität der Mitteilung steigert.
Der angeführte Satz enthält eine explizite Bewertung, die durch explizit bewertende Ausdrücke realisiert wird: z.B. alle von uns als metaphorisch bezeichneten Worte und Wortverbindungen sind bewertend (im Falle von: hunderte von Millionen Mark geht es zwar nicht um eine explizite Bewertung, die Übertreibungsfunktion trägt allerdings zur negativen Beurteilung bei, welche da enthalten ist). Die Bewertung ist negativ, wie es den geschilderten Tatsachen entspricht.
2.3. Internet-Seiten verschiedener
tschechischer Krankenversicherungen
(1) Za pobyt v nemocnici až 2000 Kè za den
-
I pro novopeèené maminky
-
Pozor ale na èekací dobu.
Pojištìní pobytu v nemocnici se sjednává pro riziko,
že budete hospitalizováni v nemocnici a ztratíte tím èást svého pøíjmu. – P, M
-
Für den Aufenthalt im Krankenhaus bis zu 2000 TK pro Tage
-
Auch für frisch gebackene Mütter
-
Vorsicht es besteht eine Wartezeit
Die Versicherung des Aufenthaltes im Krankenhaus wird wegen dem Risiko vereinbart, dass sie in einem Krankenhaus hospitalisiert werden, und dadurch einen Teil Ihres Einkommens verlieren werden.
Die persuasive Strategie der Überzeugung kommt hier schon durch das Layout zustande. In Einzelpunkten werden nicht nur Fakten über die angebotenen Produkte, sondern auch ihre Vorteile möglichst nachdrücklich vorgestellt (im Original stehen die angeführten Punkte im Rahmen), dann folgt der Satz, der den Zweck der angebotenen Versicherung erklärt.
Sprachlich ist der metaphorische Ausdruck: novopeèené maminky (frisch gebackene Mütter) interessant: Das attributiv verwendete Partizip novopeèený (frisch gebacken) kommt in der übertragenen Bedeutung sowohl im Tschechischen wie auch im Deutschen (im Deutschen mit der Stilfärbung „scherzhaft“) vor. Der leicht umgangssprachliche Charakter dieser bildlichen Benennung trägt zu einer gewissen Lockerheit der Mitteilung bei.
(2) Co je to úrazové pojištìní?
Je to pojistný
produkt, který kryje rizika úrazu. Neochrání Vás pøed upadnutím na ledu nebo
pøi úrazu z automobilové nehody, ale pomùže Vám zmírnit finanèní dùsledky,
které by Vám mohly zhoršit životní situaci. – P, M
Was ist die
Unfallversicherung?
Es ist ein
Versicherungsprodukt, das die Risiken des Umfalls deckt. Es wird sie nicht von
einem Fall auf Eis schützen, oder von
einem Autounfall, aber es hilft ihnen die finanziellen Folgen zu mildern, die
Ihre finanzielle Lage verschlechtern könnten.
In diesem Beispiel, wird erklärt, was die Unfallversicherung sei. Zur persuasiven Strategie des betonten Adressatenbezugs gehört hier der „dialogische“ Aufbau des Textes. Das gesamte Ziel dieses Belegs ist etwas dem Adressaten zu erklären und ihn dadurch von etwas (die Notwendigkeit der Unfallversicherung) zu überzeugen.
Metaphorisch ist hier die Wendung upadnutím na ledu (Fall auf Eis), es handelt sich um eine Synekdoche, genauer pars pro toto, dieser Fall auf Eis bedeutet eigentlich einen Unfall an sich, was dadurch noch deutlicher wird, dass diese Synekdoche ein Bestandteil einer anderen Stilfigur und zwar des Pleonasmus: upadnutím na ledu nebo pøi úrazu z automobilové nehody (von einem Fall auf Eis schützen, oder von einem Autounfall) ist. Diese pleonastische Ausdruckweise soll allerdings wieder die Allgegenwart der Unfallgefahr betonen.
(3) Rodinné
Balíèky
Jezdí Vaše dítì na kole? Pak dbejte o jeho bezpeènost a
vybavte ho cyklistickou helmou. Bolí Vás páteø nebo máte potíže
s nadváhou? Vsaïte na rekondièní cvièení. ZP MV ÈR Vám uhradí èást Vašich
nákladù. Tyto finanèní pøíspìvky jsou spolu
s dalšími pøíspìvky obsahem rodinného balíèku. – P, M.
Familien-Päckchen
Fährt Ihr Kind Rad? Dann achten Sie auf seine Sicherheit
und statten Sie es mit einem Fahrradhelm aus. Tut Ihnen das Rückgrat weh oder
haben Sie Probleme mit Übergewicht? Wetten Sie auf das Konditionsturnen. ZP MV
ÈR wird Ihnen einen Teil Ihrer Kosten bestreiten. Diese finanziellen Beiträge
bilden gemeinsam mit anderen Beiträgen
den Inhalt des Familien-Päckchens.
Dieser Beleg ist wieder ein Beispiel der Überzeugungsstrategie: Durch die quasi dialogische Form wird der Adressat dazu gelenkt, verschiedene Produkte der Versicherungsanstalt als für sich günstig zu akzeptieren. Der Adressatenbezug ist neben der erwähnten dialogischen Form noch anderseits durch Imperative und anderseits durch das häufige Verwenden der Possesivpronomen der zweiten Person gegeben. Dies fällt noch mehr im tschechischen Original als in der deutschen Übersetzung auf, denn im Deutschen ist das Verwenden der Possesivpronomen im Durchschnitt häufiger als im Tschechischen. Im Textaufbau fällt die Position des Ausdrucks rodinné balíèky (Familien-Päckchen) auf, er steht zuerst als Überschrift des Absatzes und dann kommt er an seinem Ende vor. Am Ende nimmt er also die Rhema-Position ein, wodurch darauf Wert gelegt wird, denn es handelt sich um das angebotene Produkt, auf das alle anderen Informationen orientiert sind.
Sprachlich ist das bildliche Verwenden des Verbs vsadit (wetten), obwohl diese metaphorische Benutzung weitgehend lexikalisiert ist, geht es doch um eine übertragene und nicht wörtliche Bedeutung des Verbs. Als eine Stilfigur dürfte man die Wendung máte potíže s nadváhou (haben Sie Probleme mit Übergewicht) deuten, denn es geht hier um einen Euphemismus.
2.4. Tschechische Zeitungen : WEB-Version
(1) Hájím
také právo ženy na umìlé pøerušení tìhotenství v dobøe vybaveném
zdravotnickém zaøízení, pokud se k tomu sama a svobodnì rozhodne. Nicménì
dovoluji si upozornit, že ani pøedkladatelé zákona nejsou zde nezaujatými
osobami. Všichni jsou hluboce vìøícími katolíky. Nenávistné tažení katolické
církve proti interrupcím je myslím každému dobøe známo. Proto mne velice
pøekvapuje, že ve zdùvodnìní návrhu se vùbec nemluví ani o Vatikánu ani Bohu,
ani o katechismu. Pøitom tato fundamentalistická náboženská motivace zákona je
do oèí bijící skuteèností. – P,B,M -
III
Ich verteidige auch das Recht der Frau auf künstlichen
Schwangerschaftsabbruch in den gut ausgestatteten Krankenhäusern, wenn sie sich
dafür selbst und freiwillig entscheidet. Ich gestatte mir gleichwohl darauf
aufmerksam zu machen, dass nicht einmal die Postulanten dieser Vorlage
unabhängige Personen seien. Alle sind tief gläubigen Katholiken. Der hassvolle
Feldzug der katholischen Kirche gegen die Abtreibungen ist wohl – glaube ich –
jedem gut bekannt. Deswegen bin ich sehr überrascht, dass es in der Begründung der Vorlage weder über den
Vatikan, noch über Gott oder dem Katechismus gesprochen wird. Dabei ist diese
fundamentale religiöse Motivation des Gesetzes eine in die Augen springende
Tatsache.
In diesem Beleg wird die Strategie der Überzeugung verfolgt; dem Autoren geht es darum, durch gut gewählte Argumente den Leser über die Richtigkeit der von ihm dargestellten Behauptungen zu überzeugen. Er gibt dabei zu, nicht unabhängig zu sein. Der Argumentationsdiskurs wird auch durch einige sprachliche Mittel offenbar: z.B. Nicménì dovoluji si upozornit - Ich gestatte mir gleichwohl darauf aufmerksam zu machen, je myslím každému dobøe známo - ist wohl – glaube ich – jedem gut bekannt, Proto mne velice pøekvapuje - Deswegen bin ich sehr überrascht. Durch diese Mittel soll auch der Leser und mit seiner Erkenntniswelt in die Argumentationsstruktur herangezogen werden.
Es kommen hier auch zwei
lexikalisierte metaphorische Wortverbindungen vor: Nenávistné tažení – der hassvolle Feldzug und do oèí bijící skuteèností - in die Augen springende Tatsache. Im ersten Fall beinhaltet der semantische Bereich aus dem
übertragen worden ist, etwas Kämpferisches. Für den bildlichen Phraseologismus do oèí bijící - in die Augen springende,
gilt es, dass obwohl er in den beiden Sprachen vorkommt, und die zwei
Sprachfassungen sich bloß durch das Verb im Partizip voneinander
unterscheiden, ist der semantische Zug
„kämpferisch“ im deutschen Äquivalent nicht vorhanden.
Interessant ist, dass in beiden Fällen der semantische Bereich, aus dem sie übertragen worden sind, etwas Kämpferisches in sich beinhaltet[3], gerade dadurch wird die gesamte Einstellung des Autors zu den von ihm dargestellten Tatsachen deutlicher.
In diesem Beispiel ist auch eine implizite Bewertung beinhaltet: dies kommt vor allem durch die bewertenden Adjektive zustande (z.B.: dobøe vybaveném - gut ausgestatteten, svobodnì – freiwillig, vìøícími katolíky - tief gläubigen, Nenávistné – hassvolle, fundamentalistická náboženská - fundamentale religiöse[4]). Diese Bewertung ist im Hinblick auf die gesamte Einstellung des Autors gegenüber den dargelegten Informationen negativ.
(2) Žena
také není žádný „domeèek na dítì“…Je proto nejen vìdecky nesprávné, ale vùèi
ženám naprosto bezohledné, když nìkdo tvrdí, že plod je snad majetkem státu, a
že o nìm mùže rozhodovat nìkdo jiný než tìhotná žena. – P, M, B. III
Die Frau ist auch kein
„Häuschen für das Kind“… Es ist deswegen nicht nur wissenschaftlich unkorrekt,
sondern auch den Frauen gegenüber völlig rücksichtslos, wenn jemand behauptet,
die Leibesfrucht sei vielleicht Besitz des Staates und dass über sie jemand
anders als die schwangere Frau entscheiden darf.
In diesem Beleg spricht wieder der Autor seine Überzeugung im Hinblick auf die dargelegten Tatsachen aus, und er ist bemüht durch diese Art Argumentation auch die Adressaten für seine Einstellung zu gewinnen.
Metaphorisch wird hier der Ausdruck: domeèek na dítì - Häuschen für das Kind verwendet, kennzeichnend für den Charakter dieser Metapher ist das Benutzen der diminutiven Form des Substantivs Haus, die hier abwertend wirkt, was auch dem Grund, warum der Autor diese metaphorische Ausdrucksweise überhaupt verwendet hat, entspricht; seine ablehnende Stellung ist auch dank der Anführungszeichen klar. Metaphorisch ist auch der Ausdruck: Besitz des Staates - Besitz des Staates in Bezug auf die Leibesfrucht verwendet. Auch diese Metapher ist als eine Art Ablehnung zu interpretieren.
Auch in diesem Beleg ist eine Bewertung enthalten: Dies kommt wieder durch bewertende Adjektive zustande: z.B.: vìdecky nesprávné - wissenschaftlich unkorrekt, naprosto bezohledné - völlig rücksichtslos. Wie sich aus dem oben Angeführten klar ergibt, sind auch die beiden hier vorkommenden Metaphern als negativ bewertend zu deuten.
(3) Èeské
ženy asi velmi rychle osvojily moderní antikoncepèní metody. Jejich rozšíøení
je vysoké, i pøesto, že na nì stát nepøispívá ani korunou, stejnì jako na
interrupce. Zatìžovat za tìchto okolností naše ženy jalovými diskusemi o
právech plodu, vedenými navíc pøevážnì naprostými laiky, zdá se mi být ponìkud
nešastné. Vždy sami autoøi tvrdí, že nepøedpokládají, že by jejich nesmyslný
návrh vùbec prošel parlamentem. Snad tedy alespoò získali nìjaký ten odpustek.
– P, M, B - III
Die tschechischen Frauen haben sich sehr schnell die modernden Verhütungsmethoden eingeeignet.
Ihre Verbreitung ist groß, obwohl der Staat zu ihnen nicht einmal mit einer
einzigen Krone beiträgt, ebenso wenig auf die Schwangerschaftsunterbrechungen.
Unter diesen Umständen kommt es mir ein bisschen unglücklich vor, die Frauen
durch die am meisten sowieso von vollkommenen Laien geführten geistlosen
Diskussionen über die Rechte der Leibesfrucht zu belasten. Die Autoren selbst
behaupten doch, dass sie nicht voraussetzen, dass ihre widersinnige Vorlage
überhaupt vom Parlament angenommen würde. Vielleicht haben sie also irgendeinen
Ablass gewonnen.
Dieser Beleg bildet den Abschluss des Artikels, d.h. dass es eine Art Zusammenfassung seiner Botschaft ist: Dem Autor muss es hier darum gehen, so zu argumentieren, dass er seine Überzeugung dem Leser wirklich übergibt. Eine detaillierte Analyse würde uns deswegen bestimmt vieles über die Gedankenwelt des Autors sagen, dies ist jedoch nicht die Aufgabe dieser Arbeit. Allerdings sollte gesagt werden, dass der Kern der Botschaft des Artikels hier klar zutage tritt: Befürwortung des Rechtes auf die Schwangerschaftsabbrechung und scharfe Kritik der Vorlage des Gesetzes, das sie verhindern sollte. Es wird mit den modernen Verhütungsmethoden argumentiert, und die Einstellung des Autors gegenüber der ethischen Dimension dieser Frage, d.h. das Recht der Leibesfrucht auf Leben wird durch das Verwenden des Attributs „geistlos“ im Hinblick auf die einschlägigen Diskussionen gekennzeichnet. Der Verfasser ist zwar bemüht möglichst rationell und objektiv zu argumentieren, seine gefühlsmäßige Eingenommenheit ist aber spürbar: Dies gehört jedoch unter Umständen auch zu den persuasiven Strategien, denn gerade gefühlsmäßigen Aussagen gewinnen an Nachdringlichkeit.
In diesem Beleg kommen auch einige übertragen verwendete Ausdrücke vor: stát nepøispívá ani korunou - mit einer einzigen Krone beiträgt – diese Wortverbindung ist eine Hyperbel, (dies dürfte wohl behauptet werden, obwohl auch die wörtliche Interpretation dieser Aussage möglich ist, die Tatsache, dass dieser Ausdruck lexikalisiert ist, spricht jedoch für die metaphorische Deutung). Snad tedy alespoò získali nìjaký ten odpustek. - Vielleicht haben sie also irgendeinen Ablass gewonnen. Dieser Satz ist auch bildlich zu interpretieren, es soll darauf hingewiesen werden, dass trotzdem die Abgeordneten ihre Vorlage wohl nicht durchsetzen würden, dürften sie jedoch mindestens mit metaphysischen Verdiensten rechnen. Den Kern bildet in dieser Wortverbindung das Wort odpustek - Ablass, man dürfte sagen, dass dieses Wort dank der Geschichtswirklichkeit negativ belastet ist, dadurch wird allerdings klar, dass die „Verdienste“ eher ironisch gemeint sind, was wohl mit der gesamten Einstellung des Autors gegenüber der Religion im Einklang steht.
In diesem Beleg ist auch eine klare Bewertung der dargestellten Tatsachen anwesend: Dies kommt wieder vor allem einerseits durch bewertende Adjektive zustande: z.B.: moderní - modernen, vysoké - groß, jalovými - geistlosen, naprostými - vollkommenen, ponìkud nešastné - ein bisschen unglücklich, nesmyslný – widersinnige, anderseits durch die erwähnten stilistischen Mittel, vor allem die Ironie und auch durch Ausdrücke, welche inhärent bewertend sind: z.B. laik – Laie, als jemand dessen Diskussionsbeitrag natürlich nur unzureichend ist – implizit enthält das Verwenden des Wortes Laie auch einen Hinweis darauf, dass der Autor des Artikels kein Laie, sondern ein Fachmann sei.
3. Statistik
In den
analysierten Belegen sind wir von den persuasiven Strategien als
Auswahlkriterien für alle Belege ausgegangen und deswegen kann dieses Merkmal
nicht in den statistischen Vergleich herangezogen werden.
Wir haben
insgesamt 13 Beispiele analysiert: 4 aus deutschen Internet-Seiten, 3 aus
deutschen Zeitungen, 3 aus tschechischen Internet-Seiten und 3 aus
tschechischen Zeitungen.
In dieser
kurzen statistischen Auswertung wird kein Vergleich der deutschen vs.
tschechischen Belege in Betracht gezogen, da dies in unserer Analyse keine
Aussagekraft hätte.
Bewertung:
Eine
Bewertung haben wir bei 9 Belegen
verzeichnet: in 4 Fällen handelte es sich
um eine implizite Bewertung und in 5 Fällen um die explizit ausgedrückte
Bewertung (dies kommt in den meisten Fällen entweder durch die bewertenden
Adjektive oder durch Ausdrücke, deren semantische Inhalte inhärent bewertend
ist, zustande).
Metapher:
Wir waren
bemüht die vorkommenden Metaphern, bzw. die stilistischen Figuren genauer
einzustufen: Es kommen da 10 lexikalisierte
Metaphern, 4 nicht-lexikalisierte
Metaphern, 3 Hyperbeln, 1 Synekdoche, 1 Pleonasmus und 1 Euphemismus
vor; einmal wurde ein Ausdruck
als ironisch zu deuten (Ironie).
Insgesamt also haben wir in unseren Texten 21 metaphorische Ausdrücke, bzw. stilistische Figuren verzeichnet.
In diesem Beitrag waren wir bemüht die ausgewählten Sach-
und Publizistiktexte im Hinblick auf die in ihnen enthaltenen persuasiven
Strategien zu analysieren. Zuerst haben wir im theoretischen Teil der
Abhandlung die Ausgangspunkte festgelegt, d.h. die moderne linguistische
Theorie der Metapher, sowie die einschlägigen, Peruasion und Bewertung
betreffenden linguistischen Hypothesen. Dann haben wir die Zusammensetzung
unseres Korpus kurz beschrieben.
Den Kern des Artikels bildet die
Analyse des Korpus im Hinblick auf das Vorkommen der persuasiven Strategien als
das erste Auswahlkriterium, der Bewertung und der Metapher. Wir haben insgesamt
13 Belege analysiert (davon 7 deutsche und 6 tschechische), nach jedem Beleg
haben wir einen Kommentar beigefügt, in dem die zu analysierenden Phänomene
behandelt worden sind.
Unser Korpus besteht aus Internet-Seiten und Internet-Ausgaben der Zeitungen, die
erforschten Seiten, bzw. Artikel betreffen alle Krankenversicherungen und das
Gesundheitswesen. Die Persuasion als Ausgangspunkt hat sich als besonders
günstig herausgestellt: Sowohl in den Internet-Seiten (welche meistens den
Charakter einer Werbung haben), wie auch in den Zeitungsartikeln waren
persuasive Strategien sehr häufig zu finden. Die Bewertung wird oft als ein mit
der persuasiven Strategien sehr eng zusammenhängendes Phänomen charakterisiert,
in unseren Belegen war ihr Vorkommen relativ häufig, wir haben sie sowohl je
nach dem, ob die Bewertung explizit oder implizit anwesend ist, wie auch im
Hinblick auf die sprachlichen Mittel der Bewertung charakterisiert. Was die
Metaphern angeht, waren wir bemüht sie näher zu bestimmen und unter dem
Stichpunkt „Metapher“ auch die in unserem Korpus vorkommenden Stilfiguren zu
analysieren. Was das Häufigkeitskriterium betrifft, kommen die Metaphern bzw.
die Stilfiguren ein wenig häufiger in den Zeitungstexten als in den
Internet-Seiten vor.
Das Hauptanliegen dieser kurzen
Abhandlung besteht darin, auf einige Möglichkeiten der Persuasion in der
heutigen Sprache hinzuweisen, wobei das Kriterium der Bewertung eigentlich für
einen spezifischen Fall der Persuasion gehalten werden dürfte; die Erforschung
der metaphorischen Strukturen sollte zu einer besseren Erläuterung des
thematischen Diskurses des Gesundheitswesens
beitragen, denn wir halten in Anlehnung an Lakoff und Johnson das
„Metaphergewebe“ für besonders wichtig für das Entstehen der Gedankenwelt eines
Bereichs des menschlichen Daseins. Wir haben sowohl deutsche wie auch
tschechische Belege behandelt, so dass dieser Artikel – wenn auch wir die
beiden Sprachen nicht explizit verglichen haben – als ein Beitrag zur
deutsch-tschechischen Komparatistik akzeptiert werden dürfte.
Quellen:
I. Gesundheitsreform.
CDU verständigt sich auf Reform-Konzept. In: Suedeutsche.de, 21.06.2003.
II. SIMON, Violetta: Was ist nötig, was ist sinnvoll? In: Suedeutsche.de, 24.01.2002
III. ZVÌØINA, Jaroslav: Nekriminalizovat interupce, in: Neviditelný pes, 29.7.2003
HERBIG, Albert,
SANDIG, Barbara (1994): Das kann doch wohl nur ein Witz
sein! Argumentieren, Bewerten und Emotionalisieren im Rahmen persuasiver
Strategien, In:
MOILANEN, Markku (Hrsg.) Überredung in
der Presse, Berlin.
S.59-98.
KARLÍK,
Petr, NEKULA, Marek, PLESKALOVÁ, Jana (2002): Encyklopedický slovník èeštiny,
Brno
LAKOFF,
George, JOHNSON Mark (2002): Metafory,
kterými žijeme, Praha.
LÄZER,
Rüdiger (1992): Wertwandel und Textstrukturen in Kommentaren der DDR-Presse zur
Zeit der ‚Wende‘ In: Hrsg. BURKHARDT, Arnim: Sprache im Umbruch
S.121-147.
MAUTHNER, Fritz (1982): Beiträge zu einer Kritik der Sprache II, Ffm/Berlin/Wien in: ® mauthner - gesellschaft / verein der sprachkritiker /
30. 4. 2001
MIKULOVÁ,
Anna (2003a) : Die Expressivität der
Sprache und ihre Kode als Ausdruck der nationalen Kultur, In: Codification et
symboles des cultures nationales, Brno, S.19-29.
MIKULOVÁ, Anna (2003b): Expressivität in Sachtexten, In: Brünner Beiträge zur Germanistik und
Nordistik, J.8, S. 95-115.
WINKLER,
Helmuth (1989): Metapher, Kontext,
Diskurs, System in: Kodikas/Code. Ars Semiotika. Vol 12, Nr.1/2, S.21-40.
Ich zitiere die WEB-Veröffentlichung der Abhandlung: vgl.: http://www.uni-paderborn.de/~winkler/metapher.html.
Bibliografický údaj: Brünner Beiträge zur Germanistik und
Nordistik, Sborník prací FF Brnìnské
university R 9 2004.
Vysvìtlivky:
[1]Ich zitiere die WEB-Veröffentlichung der Abhandlung: vgl.: http://www.uni-paderborn.de/~winkler/metapher.html. S. 1.
[2] Gerade wegen dem Vorkommen dieses Paradoxons haben wir bei diesem Beleg Metapher verzeichnet.
[3] In diesem Sinne ist auf den grundlegenden in dem inzwischen klassisch gewordenen Werk von Lakoff und Johnson zur Metapher enthaltenen Gedanken zu denken, wo gerade der Ursprungsbereich der Metapher-Übertragung für ihre richtige semantische Deutung von Belang ist. Vgl. Lakoff, Johnson 1980.
[4] Obwohl das Adjektiv „religiös“ nicht als bewertend einzustufen ist, in diesem konkreten Fall liegt es auf der Hand, dass im Hinblick auf die klar geäußerte anti-religiöse Einstellung des Autors, es in dem konkreten Kontext als negativ bewertend zu lesen ist.